Verbände kritisieren diskriminierende Aussagen Stachowskis

London (dpa) - Die Spielerorganisationen WTA und ATP haben die diskriminierenden Aussagen des ukrainischen Tennisprofis Sergej Stachowski scharf kritisiert.

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„Es ist traurig, dass es in der heutigen Zeit engstirnige Menschen gibt, die verächtlich über Frauen sprechen und sich dabei auf deren sexuelle Orientierung beziehen“, sagte die Chefin der Damen-Organisation WTA, Stacey Allaster.

Stachowski hatte in einem Interview einer ukrainischen Internetseite gesagt, dass auf der WTA-Tour fast jede zweite Spielerin lesbisch sei und er seine Tochter „sicherlich nicht auf die WTA-Tour schicken“ würde. „Es ist eine traurige Reflexion einer alten Denkweise. Ich bin stolz auf alle unsere Spielerinnen, die vorwärts denken, jeden gleich behandeln und das Leben im 21. Jahrhundert widerspiegeln“, sagte Allaster in einer Stellungnahme auf der WTA-Homepage.

ATP-Chef Chris Kermode bezeichnete die Aussagen Stachowskis als „beleidigend und inakzeptabel“. Die Herren-Organisation werde den Vorfall untersuchen und über Maßnahmen beraten. Stachowski liegt in der Weltrangliste auf Platz 49 und war in Wimbledon in der ersten Runde ausgeschieden. Vor zwei Jahren hatte der Ukrainer mit seinem Zweitrunden-Sieg gegen Roger Federer für Aufsehen gesorgt.