WM-Halbfinale möglich: Erster Kerber-Sieg dank Gala
Istanbul (dpa) - Dank ihres ersten WM-Sieges ist Angelique Kerber bei der Tennis-WM in Istanbul wieder voll im Geschäft.
Die Kielerin fegte die Weltranglisten-Vierte Agnieszka Radwanska aus Polen mit 6:2, 6:2 vom Platz und kann zum Vorrundenende am Freitag in einem K.o.-Spiel gegen die Tschechin Petra Kvitova den Halbfinal-Einzug perfekt machen.
„Ich habe vom ersten Punkt an gut gespielt und das Niveau das ganze Match über gehalten. Ich werde morgen versuchen, so wie heute zu spielen“, sagte Kerber unmittelbar nach dem Matchball auf dem Platz. „Wahnsinnsmatch - und weiter geht's“, twitterte die begeisterte Bundestrainerin Barbara Rittner.
Kvitova war beim 2:6, 3:6 gegen Serena Williams ohne Siegchance und hat nun ebenfalls einmal gewonnen und einmal verloren. Die Titelverteidigerin aus den USA stürmte mit ihrem dritten Erfolg als Erste ins Halbfinale. Radwanska verlor auch ihr drittes und letztes Vorrundenspiel und ist damit ausgeschieden.
Kerber kam nach drei Niederlagen bei der Premiere im Vorjahr und der Auftaktpleite gegen Williams überraschend leicht zum ersten Erfolg. Vor den Augen von Rittner erwischte Kerber im Sinan-Erdem-Dome einen optimalen Start und nahm ihrer Kontrahentin sofort den Aufschlag ab. Wann immer die Linkshänderin die Gelegenheit dazu hatte, diktierte sie mit ihrer Vorhand das Geschehen und platzierte schon in der Anfangsphase zahlreiche Gewinnschläge. Die kraftlos wirkende Radwanska konnte häufig nur reagieren, während Kerber allein im ersten Satz starke 17 Winner anbrachte. „Sie hat wirklich gut gespielt. Ich war müde von der gesamten Saison und hatte keine Power für das Match“, erklärte Randwanska.
Gegen die Weltranglisten-Vierte zeigte sich Kerber nach ihrem Ruhetag bestens erholt von der Schlappe gegen Serena Williams. „Ich habe versucht, die positiven Sachen mitzunehmen, und gestern sehr gut trainiert. Ich habe versucht, mein Tennis zu spielen“, berichtete sie nach dem Match.
Radwanska gelang dagegen kaum etwas. Ein Rückhand-Fehler bescherte der deutschen Nummer eins auch im zweiten Durchgang gleich im ersten Spiel ein Break, mit eigenem Service gelang ihr danach wiederum das 2:0. Die Partie spielte sich weiter im Express-Tempo ab, das nächste Break gegen die normalerweise sehr konstant agierende Radwanska folgte zum 4:1. Ein wunderbarer Rückhand-Stopp gegen die demoralisierte Polin brachte den Spielgewinn zum 5:1, mit einem Ass beim ersten Matchball war kurz darauf nach nur 58 Minuten der vierte Erfolg gegen Radwanska im neunten Vergleich unter Dach und Fach.
Zuvor gewann die Chinesin Li Na auch ihr zweites Vorrundenspiel und hat in der Weißen Gruppe beste Chancen auf den Einzug ins Halbfinale. Die einstige French-Open-Siegerin bezwang die Serbin Jelena Jankovic 6:3, 2:6, 6:3. Für Jankovic war es nach dem Erfolg über die Weißrussin Victoria Asarenka die erste Niederlage.