Trotz Krim-Krise: DBS-Team reist zu Paralympics
Berlin (dpa) - Der Deutsche Behindertensport-Verband (DBS) möchte trotz eines drohenden russischen Militäreinsatzes in der Ukraine nach jetzigem Stand sein Team zu den Paralympics nach Sotschi schicken.
„Aktuell besteht für den Raum Moskau und Sotschi keine Gefahr“, sagte Verbandspräsident Friedhelm Julius Beucher der Nachrichtenagentur dpa. Sollte sich die Lage jedoch weiter verschärfen und eine Gefahr für die Athleten bestehen, werde er sich dafür einsetzen, dass kein deutsches Paralympics-Team nach Sotschi reist. „Die Sicherheit steht über allem“, betonte Beucher. Wegen der Sicherheitslage stehe er in ständigem Kontakt mit dem Auswärtigen Amt.
Beucher kann sich nicht vorstellen, dass Russlands Präsident Wladimir Putin seine Truppen vor der am Freitag beginnenden Eröffnungsfeier auf der Halbinsel Krim einmarschieren lassen wird. „Putin hat die Paralympics im Auge. Bei einem Militärschlag würde er noch bittere Lorbeeren bekommen“, sagte der DBS-Präsident. Von einem eventuellen Boykott der Spiele wollte der 67-Jährige nicht sprechen.
Aus Sicht des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) hat sich die Situation trotz der Spannungen zwischen Russland und der Ukraine noch nicht geändert. Die Situation sei „auf unserem Radar“, sagte IPC-Sprecher Craig Spence der Nachrichtenagentur AP. Doch gebe es „im Moment keine Änderung an unseren Plänen“. Man hoffe, dass es eine gewaltfreie Lösung „im Geiste des olympischen Friedens“ gebe.
Sotschi liegt nur 475 Kilometer südöstlich von der Krim-Region entfernt. Ein Sprecher des US-Teams sieht jedoch keine Bedrohung für die Spiele in der Schwarzmeerstadt. „Unseren Planungen haben sich nicht geändert“, sagte Patrick Sandusky.
Das deutsche Team mit seinen 13 Athleten will am Dienstag zu den Paralympics fliegen, die vom 7. bis zum 16. März in der russischen Schwarzmeerstadt Sotschi stattfinden.