Volleyball: Haching und Berlin kämpfen um Meistertitel
Unterhaching (dpa) - Nachfolger gesucht! Nach dem tiefen Sturz von Serienmeister VfB Friedrichshafen kämpfen vm Samstag an die Volleyballer von Generali Haching und den Berlin Volleys um die vakante nationale Krone.
„Es gibt keinen Favoriten für diese Serie. Ich sehe die Chancen bei 50 zu 50“, erklärt Hachings Coach Mihai Paduretu vor dem Auftakt der Finalserie am Samstag. „Beide Teams sind auf Augenhöhe. Jede Kleinigkeit zählt in so einer Finalserie.“
Je zwei Mal standen Berlin und Haching in den vergangenen vier Jahren im Finale - und bissen sich immer wieder die Zähne am Überteam vom Bodensee aus. Doch nach sieben Meisterschaften in Serie kam für Friedrichshafen in diesem Jahr schon im Halbfinale gegen Berlin das Aus. „Jetzt werden wir so viel Medienresonanz haben wie selten. Wenn wir gewinnen, ist das ja uninteressant“, sagte VfB-Coach Stelian Moculescu leicht beleidigt. Den neuen Männer-Bundestrainer Vital Heynen freute dagegen die Entwicklung: „Vielleicht sollte ich das ja nicht sagen, aber es ist gut, dass Friedrichshafen Konkurrenz bekommen hat.“
Doch wer kann die Gunst der Stunde nutzen und die Nachfolge des Überteams antreten? Berlin hat vor der Saison mächtig aufgerüstet und hofft nach dem Ausschalten von Friedrichshafen auf den vierten Meistertitel nach 1993, 2003 und 2004. „Das Finale ist das, wofür wir die ganze Saison gespielt und gekämpft haben“, spornt Trainer Mark Lebedew seine Spieler vor dem Auftakt der Finalserie an.
Berlin Manager Kaweh Niroomand warnt jedoch: „Eine große Gefahr liegt für uns darin, dass bei den Spielern im Kopf die hohe Anspannung nachlässt, nachdem sie ja bereits im Halbfinale mit dem Ausschalten des Serienmeisters VfB Friedrichshafen etwas Großartiges geleistet haben.“ Zudem müssen die Hauptstädter wohl in der gesamten Finalserie auf Außenangreifer Urpo Sivula (Außen- und Innenbandriss im Sprunggelenk) verzichten.
Haching, das 2011 im Halbfinale an Berlin scheiterte, dominierte in dieser Saison die Vorrunde. „Wir haben eine gewisse Erfahrung gesammelt. Die Chancen sind also gut“, sagt Coach Paduretu. Dass sein Team im Fall der Fälle gleich drei Heimspiele hat, sieht der Trainer aber nicht unbedingt als Vorteil. „Wir haben mal in Berlin gewonnen, Berlin in Haching. Das ist wohl nicht entscheidend.“
Nach drei Pokalsiegen will Haching nun endlich auch den ersten Meistertitel unter Dach und Fach bringen - und hofft am Samstag auf einen gelungenen Start der Finalserie: „Es ist ja schon ein Vorteil, wenn man gut reinkommt“, weiß Paduretu. In der neuen Saison rechnet er dann wieder mit dem gestürzten Serienmeister vom Bodensee: „Man lernt aus Fehlern. So wie ich deren Professionalität kenne, werden sie im kommenden Jahr wieder eine Top-Mannschaft haben.“