Weikert wird Chef des Tischtennis-Weltverbandes
Tokio (dpa) - Nach dem Aufstieg von Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov in die Weltklasse rückt der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) auch sportpolitisch an die Weltspitze.
Thomas Weikert, seit 2005 als DTTB-Präsident mitverantwortlich für die sportlichen Erfolge, wird als erster Deutscher neuer Chef des Weltverbandes ITTF. Der 52 Jahre alte Jurist aus Limburg löst im Herbst den langjährigen ITTF-Präsidenten Adham Sharara ab. Der Kanadier hat seinen Rücktritt zum 1. September angekündigt.
Zumindest der Zeitpunkt des Stabwechsels überraschte Weikert. Er übernimmt als bisheriger Stellvertreter von Sharara laut Satzung mindestens bis zur nächsten Wahl im Jahr 2017 die Führung in der ITTF. „Adham hatte mir gegenüber schon vor längerer Zeit deutlich gemacht, dass er mich gerne als seinen Nachfolger sähe. Dass es nun schon im September soweit sein würde, kommt früher, als ich ursprünglich erwartet hatte“, erklärte Weikert am Dienstag am Rande der Team-WM in Tokio.
„Das Amt des ITTF-Präsidenten ist für mich Ehre, aber auch große Herausforderung“, fügte Weikert hinzu. Er ist seit 2009 Mitglied im ITTF-Präsidium, wurde im Mai 2013 im Rahmen der Einzel-WM in Paris als ITTF-Vize wiedergewählt und im Herbst vergangenen Jahres zum Stellvertreter benannt. In der Vergangenheit hatte er gut mit Sharara zusammengearbeitet, der als eifriger Reformer mehrere Änderungen wie eine neue Zählweise oder die Einführung des 40-Millimeter-Balles durchsetzte.
Das neue Amt des früheren Bundesligaspielers wird bezahlt. Der Tischtennis-Weltverband umfasst 218 Mitgliedsverbände und zählt mit Volleyball zu den größten Sport-Vereinigungen der Welt. „Es gibt natürlich Themenfelder, in die ich mich in der neuen Funktion einarbeiten muss“, erklärte Weikert. Er wird erst der siebte ITTF-Präsident seit 1926 sein.
Sein Amt als DTTB-Präsident will Weikert weiterhin ausüben. „Ich muss jedoch sicher sein, dass ich beide Ämter vollständig ausfüllen kann“, betonte der Jurist mit den Spezialgebieten Familien- und Sportrecht. Der Oberligisspieler des TTC 1947 Elz setzt dabei auf Hilfe aus den eigenen Reihen: „Ich hoffe sehr, dass mir dies mit Unterstützung unserer 20 Mitgliedsverbände in Deutschland, meiner Präsidiumskollegen beim DTTB, unserer Aktiver und mit Hilfe unserer haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gelingt.“