Kirchner stolz Biathleten wollen auch in Ruhpolding jubeln
Ruhpolding (dpa) - Vor dem nächsten Biathlon-Heimspiel in Ruhpolding hat sich Bundestrainer Mark Kirchner den Blick in die Geschichtsbücher nicht verkneifen können.
„Nach dem Doppelsieg in Oberhof habe ich noch einmal recherchiert“, verriet Kirchner vor der Männer-Staffel in der ChiemgauArena am Mittwoch (14.30 Uhr) und verkündete stolz und gut gelaunt das Ergebnis: „So etwas gab es zuletzt bei der WM in Antholz 2007 im Massenstart - Gold für Michael Greis und Silber für Andreas Birnbacher.“
Nach dem Massenstart-Erfolg von Simon Schempp vor Erik Lesser am Sonntag kommt ihr Trainer aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. Der 46-Jährige adelte sein Weltcup-Team, zu dem neben Schempp und Lesser noch Benedikt Doll und Ex-Weltmeister Arnd Peiffer gehören: „Das ist die beste Mannschaft, seit ich Bundestrainer bin. Es ist schön, dass es so gut läuft. Dass man sich auf die Hauptaufgabe konzentrieren kann und möglichst wenig Nebenkriegsschauplätze hat.“ Das auch privat gut harmonierende Quartett läuft natürlich auch die Staffel. „Vor heimischem Publikum wollen wir mit der stärksten Aufstellung an den Start gehen“, sagt Kirchner.
Die deutschen Skijäger streben in Ruhpolding den ersten Staffelsieg beim Heim-Weltcup seit elf Jahren an. „Das wäre nichts anderes als eine weitere Demonstration der Stärke des Teams“, sagt Kirchner. Der zweimalige Olympiasieger fügt jedoch auch an: „Aber es ist nicht unbedingt wichtig, dass man gewinnt. Wenn man auf dem Podium dabei ist, dann haben wir unser Ziel erreicht.“
Letztmals siegte eine deutsche Männerstaffel bei der WM 2015 in Kontiolahti. Damals wurden auch die Frauen um Laura Dahlmeier Weltmeisterinnen, deren Rennen am Donnerstag (14.30 Uhr) beginnt. Danach stehen bis Sonntag zwei Sprints und zwei Verfolgungsrennen auf dem Wettkampfprogramm: „Ich bin zuversichtlich, dass wir „Festspielcharakter“ erreichen“, glaubt Ruhpoldings Bürgermeister Claus Pichler.
Der Kartenverkauf zog nach den deutschen Erfolgen im Thüringer Wald noch einmal an. „Kaum waren die Rennen rum, da gab es eine außergewöhnlich hohe Nachfrage. Da war ein Laura-Effekt spürbar“, sagt Tourismusdirektor Markus Stuckmann. Die Bayerin Dahlmeier war im Massenstart Zweite geworden.
In der Heimat will sich die derzeit beste deutsche Skijägerin die Weltcup-Gesamtführung wieder zurückholen. „Ich bin zwar nicht tagtäglich in Ruhpolding, aber ich kenne die Strecke natürlich schon. Ich freue mich riesig drauf, es sind viele Fans und Bekannte da und es werden wieder tolle Rennen“, sagte sie.
Die Platzierungen der Männerstaffel in Ruhpolding: