Biathlon-Marathon: Vier Rennen, vier Medaillen?

Chanty-Mansijsk (dpa) - Die Medaillenspur ist gelegt, nun soll das erste Gold her: Die deutschen Biathleten gehen bei den vier Entscheidungen am ersten Wochenende der Weltmeisterschaften in Chanty-Mansijsk als heiße Anwärter auf Edelmetall ins Rennen.

Die Olympiasieger Magdalena Neuner, Andrea Henkel und Michael Greis sowie Arnd Peiffer können und wollen im Sprint sowie in der Verfolgung tags darauf in den Kampf um die begehrten WM-Plaketten eingreifen. Doch das peilt auch die Konkurrenz angeführt von den bärenstarken Norwegern an.

„Wir haben den Anspruch, in jedem Rennen aufs Podest zu laufen. Etwas anderes nimmt uns nach unseren Vorleistungen doch auch keiner ab“, sagte Chef-Bundestrainer Uwe Müssiggang mit Blick auf die ersten Einzelrennen bei den 44. Welttitelkämpfen. „Ich hoffe, dass wir um Medaillen mitlaufen und auch welche holen.“

Nach dem Gewinn von Mixed-Silber durch Neuner, Henkel, Peiffer und Greis ist das Selbstvertrauen im Team groß. „Eine Medaille gleich am Start, das ist toll, ganz besonders für mich. Es war auch gut zu sehen, dass ich in sehr guter Form bin“, meinte Neuner, die sich kurz vor der Abreise ins kalte Sibirien noch mit einem Virus geplagt hatte und sogar kurzfristig um ihre Teilnahme fürchtete.

Doch die Sorgen sind wie weggeblasen, auch angesichts ihrer tadellosen Schießleistung und starken Laufform. Zudem hat die siebenmalige Weltmeisterin die Leichtigkeit des Seins für sich entdeckt. „Ich habe alle meine Erfolge schon gefeiert. Druck und Stress habe ich eigentlich in der Hinsicht nimmer“, meinte die 24-Jährige.

Sie hat neben der Norwegerin Tora Berger sowie Helena Ekholm (Schweden), Kaisa Mäkäräinen (Finnland) und Olympiasiegerin Anastasiya Kuzmina (Slowakei) natürlich auch ihre Teamkolleginnen Henkel und Miriam Gössner auf der Rechnung. „Da gibt es einige, die vorne mit ankommen können. Da darf man nicht schlafen“, sagte Neuner, die in der Verfolgung Titelverteidigerin ist.

Müssiggang setzt neben Neuner auf Henkel und Gössner. „Andrea kommt noch. Das wird noch ein bisschen besser bei ihr. Auch Miri ist in der Lage, in jedem Rennen eine Medaille zu holen“, meinte der Chefcoach. Im Sprint wird es auf jeden Fall eine neue Weltmeisterin geben, denn Kati Wilhelm ist nach ihrem Karriereende nur noch als TV-Kommentatorin dabei.

Bei den Männern will nicht nur Arnd Peiffer die in dieser Weltcup-Saison dominierenden Norweger mit Tarjei Bö und Emil Hegle Svendsen sowie Rekord-Weltmeister Ole Einar Björndalen jagen. Im Mixed-Rennen gab Peiffer im direkten Laufduell gegen Björndalen, der in beiden Rennen als Titelverteidiger an den Start geht, keinen Meter preis. „Das war wichtig für das Selbstvertrauen und für die folgenden Wettkämpfe“, meinte der 23-Jährige zuversichtlich.

Auch Müssiggang traut dem Sprintsieger von Presque Isle einiges zu: „Arnd hat nachgewiesen, dass er in einer sehr guten Verfassung ist. Aber auch Andreas Birnbacher hat sich sehr gut im Training präsentiert. Es ist eine Menge möglich in beiden Mannschaften.“