Russischer Doping-Skandal Biathlon-Trainer Groß kritisiert IOC

Antholz (dpa) - Russlands deutscher Biathlon-Trainer Ricco Groß hat das Internationale Olympische Komitee im Zuge der Aufarbeitung des russischen Dopingskandals für den Umgang mit seinen Athleten kritisiert.

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Drei Wochen vor Beginn der Winterspiele in Pyeongchang wisse der gebürtige Sachse immer noch nicht, mit welchen Sportlern er überhaupt nach Südkorea reisen darf. Das sei „natürlich belastend. Auch ein Stück weit unfair gegenüber den Athleten, da keinen reinen Wein einzuschenken“, sagte Groß im Interview mit dem „Tagesspiegel“.

Auch das Verhalten des Biathlon-Weltverbandes IBU sei verbesserungswürdig. „Wenn man beim IOC nachfragt, bekommt man keine klare Antwort. Wenn man bei der IBU nachfragt, bekommt man keine klare Antwort, wer überhaupt alles startberechtigt ist und wer nicht“, sagte Groß. In Pyeongchang dürfen nur russische Sportler antreten, die nachweisen können, nicht in den Dopingskandal verwickelt gewesen zu sein. Außerdem dürfen sie nicht unter ihrer Nationalflagge antreten, auch die russische Hymne wird nicht gespielt.

Unverständlich ist für den 47-Jährigen zudem der Umgang mit dem ehemaligen russischen Trainer Wolfgang Pichler. Der Bayer betreute bei den Winterspielen 2014 in Sotschi das Frauenteam und erhält für Pyeongchang nun keine Akkreditierung. „Das ist für mich nicht nachvollziehbar. Für mich sieht das sehr nach Willkür aus“, sagte Groß. Pichler ist mittlerweile Coach der schwedischen Skijäger und muss während Olympia zu Hause bleiben.