Brasilianerin Mourao: Exotin in der Biathlon-Loipe
Ruhpolding (dpa) - Schnee sah Jaqueline Mourao erstmals mit 27. Nur wenig später verliebte sich die Brasilianerin ins Skifahren. Schuld daran war ihr Mann.
„Er ist Kanadier. Und wenn in Kanada ein Schneesturm kommt, kann ich nicht mit dem Rad fahren. Da hat er mich auf die Ski gestellt und ich fand es toll“, sagt die ehemalige Mountainbikerin. Als „Ein-Frau-Team“ ist sie nun auf den Loipen von Ruhpolding unterwegs - und genießt ihre Rolle als Exotin bei der Biathlon-WM. „Die Atmosphäre hier ist einmalig. Bei der Eröffnung konnte ich sogar ein Foto von meinem Sohn mit Magdalena Neuner machen.“
Im Land des Samba und Caipirinha kann fast niemand etwas mit Biathlon anfangen. „Wenn ich vom Skifahren rede, denken alle, ich fahre die Berge runter“, erzählt die außergewöhnliche Sportlerin. Vier Olympische Spiele hat sie seit 2004 bereits erlebt - als Mountainbikerin und Skilangläuferin. Als sie nach Vancouver 2010 schwanger wurde und nicht mehr laufen konnte, schnappte sie sich eine Waffe und fand Spaß am Schießen. Im Sprint von Ruhpolding wurde sie beim Sieg von Neuner 108. Ihr letztes großes Ziel: „Ich will zu Olympia 2014 in Sotschi. Das wäre ein toller Abschluss meiner Karriere.“