Die WM im Visier: Peiffer kommt in Schwung

Fort Kent (dpa) - Das große Ziel ist formuliert: Mindestens eine Medaille will Arnd Peiffer im März von den Biathlon-Weltmeisterschaften im sibirischen Chanty-Mansijsk mit nach Hause nehmen. Und die Aussichten sind vielversprechend.

Knapp drei Wochen vor dem Start der Welttitelkämpfe kommt der 23-Jährige immer besser in Schwung. Mit dem Sieg im Sprint und Platz vier im Verfolger beim Weltcup in Presque Isle untermauerte der Harzer seine Ambitionen. „Die Form stimmt“, sagte Peiffer mit Blick nach vorn.

Selbst der „König der Biathleten“, Ole Einar Björndalen, traut dem Jungspund einiges zu. „Arnd kann den Sprung aufs Podest schaffen. Das Potenzial hat er“, meinte der sechsmalige Olympiasieger aus Norwegen.

Peiffer ist aus der deutschen Mannschaft nicht mehr wegzudenken. Seit seinem Weltcup-Debüt am 8. Januar 2009, wo er in Oberhof im Staffelrennen gleich Zweiter wurde, ging seine Entwicklungskurve stetig nach oben. Im Februar 2009 holte er zweimal WM-Bronze in der Staffel und im Mixed. Das erste Jahr im Weltcup und gleich WM- Medaillen - einen solch furiosen Einstand hat seit Sven Fischer 1993 kein Deutscher mehr hingelegt.

„Arnd ist toller Typ, sehr intelligent, lustig, ehrgeizig und er kann sich gut artikulieren“, sagte Magdalena Neuner. Und auch Kathrin Hitzer findet nur lobende Worte über Peiffer. „Er ist cool, locker und zuvorkommend. Und er spricht so gut vor der Kamera“, sagte die Bayerin, die damit eine von Peiffers hervorstechenden Eigenschaften charakterisierte. „Wenn ich doch nur so aalglatt wie Arnd reden könnte“, meinte Hitzer lachend. Auf Journalisten-Fragen antwortet er wie kaum ein anderer - souverän, ausführlich und immer freundlich.

Doch aalglatt ist Peiffer keineswegs. Bodenständig, akribisch an sich arbeitend, aber nicht alles „bierernst“ nehmend - damit fährt er eine gute Linie und wächst immer mehr in die Rolle des Teamleaders. Die Erwartungshaltung an ihn ist enorm gestiegen - von den Trainern und der Öffentlichkeit. „Aber das ist mir Pumpe. Davon lasse ich mich nicht verrückt machen“, meinte der Mixed-Weltmeister von 2010, der bei der WM in Sibirien zum Auftakt im „Gemischten Doppel“ gesetzt sein dürfte. Chanty könnte ein gutes Omen sein. Denn dort feierte der Polizeimeister am 26. März 2009 seinen ersten Weltcupsieg.

Peiffer will nun im letzten Weltcup vor der WM ab Donnerstag im amerikanischen Fort Kent weiter an seiner Form feilen. Wie auch der dreimalige Olympiasieger Michael Greis, der Presque Isle ausließ und stattdessen zu Hause in Ruhpolding trainierte. „Nach den drei harten Wochen im Januar habe ich bewusst eine Wettkampfpause einlegt. Insgesamt waren es aber ohnehin vor allem längere und ruhigere Einheiten“, meinte Greis, der die Rennen in Fort Kent unter „dem Aspekt 'Vorbereitung für die WM'“ sieht.