Erster Weltcupsieg für Biathletin Gössner

Pokljuka (dpa) - Biathletin Miriam Gössner hat in Pokljuka ihren ersten Weltcup-Sieg geschafft. Die 22 Jahre alte Garmischerin gewann am Samstag trotz fünf Strafrunden das Verfolgungsrennen vor der fehlerfrei schießenden Tschechin Gabriela Soukalova mit einem Vorsprung von 0,7 Sekunden.

Als Miriam Gössner am letzten Anstieg förmlich angeflogen kam, ahnte ihre Kontrahentin Gabriela Soukalova nichts Gutes. Mit unbändigem Willen und einer läuferischen Energieleistung zog Gössner 600 Meter vor dem Ziel an der Führenden vorbei und ließ sich auf dem Weg zu ihrem ersten Weltcupsieg im Biathlon-Zirkus nicht mehr abfangen. „Wahnsinn. Das ist ein unbeschreiblich schönes Gefühl“, jubelte die 22-Jährige.

Nach dem Schlussspurt schrie sie ihre Freude in den Regenhimmel von Pokljuka. Mit 0,7 Sekunden Vorsprung sicherte sich die Garmischerin ihren Premierenerfolg. Anschließend bekam sie ihr Lächeln gar nicht mehr aus dem Gesicht. Im Massenstart am Sonntag will Gössner wieder angreifen: „Ich mag diesen Kampf Frau gegen Frau. Das wird lustig.“

Miriam Gössner, die tags zuvor im Sprint Zweite hinter Soukalova geworden war, ließ derweil wie schon so oft am Schießstand Federn. Gleich fünf Strafrunden, also 750 Extra-Meter, musste sie absolvieren. Doch angesichts ihrer derzeit außergewöhnlichen Laufform konnte sie selbst dieses Handicap kompensieren. „Ich habe mich nur auf mich konzentriert. Es war zwar schon ein Katz- und Maus-Spiel. Aber es ist ja für mich gut ausgegangen“, sagte Gössner. Die Tschechin Soukalova war ohne Fehlschuss geblieben, hatte der Power Gössners in der Loipe aber nichts entgegenzusetzen. „Ich habe nicht an meinen Sieg geglaubt. Ich wusste, dass Miriam stärker ist als ich“, resümierte Soukalova. Dritte wurde die Französin Marie Dorin-Habert.

Andrea Henkel rundete als Siebte das gute Teamergebnis ab, vergab aber durch vier Fehler einen Podestplatz. Tina Bachmann (2) wurde 26., Nadine Horchler (2) lief auf Platz 28. Neu-Biathletin Evi Sachenbacher-Stehle (5) beendete ihr zweites Weltcuprennen auf Rang 48. Franziska Hildebrand konnte das Rennen nach einem Skibruch nicht beenden.