Gelungene WM-Generalprobe - Kampf um Staffelplätze
Presque Isle (dpa) - Auch ohne Michael Greis, Arnd Peiffer und Andrea Henkel haben die deutschen Biathleten die WM-Generalprobe in der Mixed-Staffel gewonnen.
32 Tage vor dem WM-Rennen in Sibirien setzten sich Kathrin Hitzer, Magdalena Neuner, Alexander Wolf und Daniel Böhm beim Weltcup im amerikanischen Presque Isle souverän vor Frankreich und Russland durch und nährten die Hoffnung auf einen erfolgreichen Auftakt - inklusive Titelverteidigung. „Ich denke, nach diesem Sieg sind wir eine der Favoritenmannschaften für die Weltmeisterschaft in Chanty Mansiysk“, sagte Startläuferin Kathrin Hitzer.
Längst ist im deutschen Team der Kampf um die begehrten Staffelplätze entbrannt. „Wir sind alle gute Biathleten. Wir können aus einem sehr guten Feld schöpfen und eine homogene Staffel zusammensetzen“, sagte Hitzer. Trotz ihren starken Leistung in Presque Isle muss sie fürchten, ihren Platz im Mixed-Vierer bei der WM räumen zu müssen.
Chef-Bundestrainer Uwe Müssiggang sieht den internen Konkurrenzkampf gern. „Alles liegt im Bereich des Möglichen. Sicher ist nur, dass wir mit der bestmöglichen Besetzung auflaufen“, kündigte er an. Schließlich können die deutschen Skijäger mit dem Gewinn einer Medaille beim WM-Auftakt die Weichen für eine sehr erfolgreiche Titeljagd stellen.
„Ich möchte sehr gerne die Staffel laufen“, sagte Magdalena Neuner. Die Doppel-Olympia-Siegerin, die im vergangenen Jahr ebenfalls in Chanty Mansiysk mit der mittlerweile zurückgetretenen Simone Hauswald, Simon Schempp und Peiffer Mixed-WM-Gold gewann, hat ihre Ansprüche angemeldet.
„Die Deutschen wollen ihren WM-Titel verteidigen und werden in Bestbesetzung antreten. Das Programm bei der Weltmeisterschaft wurde ja auch so gelegt, dass alle Nationen ihre Besten aufbieten können“, sagte ARD-Expertin Kati Wilhelm, die sich aber keinen Aufstellungs- Tipp des deutschen Teams entlocken ließ.
Der dreimalige Olympiasieger Greis ist beim ersten der beiden US- Weltcups nicht dabei, steigt erst in Fort Kent wieder ein. Peiffer wurde einen Tag nach seinem Sprintsieg ebenso für das Jagdrennen geschont wie Christoph Stephan und Andreas Birnbacher.
So war Wolf, der sich beim Sprint noch fünf Strafrunden geleistet und als 63. gar den Sprung ins Verfolgerfeld verpasste hatte, dabei. Der dienstälteste deutsche Biathlet machte es diesmal besser, musste keine Extra-Meter zurücklegen. „Das hat gut getan. Ich habe etwas die Nervosität am Schießstand gespürt, aber insgesamt war es ganz o.k.“, meinte Wolf.