Neuntes WM-Gold für Neuner: „Total emotional“

Chanty-Mansijsk (dpa) - Das neunte WM-Gold war für Magdalena Neuner alles andere als eine Routineangelegenheit. „Dran gewöhnen kann man sich nicht“, sagte sie. Die Doppel-Olympiasiegerin fiel im im Massenstart-Wettkampf nach einem spektakulären Finale in den Schnee und pumpte wie ein Käfer.

Wenig später strahlte die 24-Jährige bei der Siegerehrung mit der Sonne um die Wette, und ein Schauer lief ihr bei fast schon frühlingshaften Temperaturen über den Rücken. „Für mich war das schon total emotional auf dem Siegerpodest. Ich habe die Nationalhymne total aufgesogen und mir gedacht, ein Wahnsinnsgefühl“, sagte die Doppel-Olympiasiegerin. „Aber wenn man nach Japan schaut, dann relativiert sich das Ganze. Es ist halt eben nur Sport.“

Für Tina Bachmann (12./5 Strafrunden), Andrea Henkel (13./5.) und Miriam Gössner (14./6) gab es am vorletzten Tag der Weltmeisterschaften im russischen Chanty-Mansijsk allerdings nichts zu holen. Magdalena Neuner dagegen gewann mit 4,8 Sekunden Vorsprung vor Darja Domratschewa aus Weißrussland. 14 Sekunden Vorsprung hatte sie vor der Norwegerin Tora Berger, die Bronze gewann. Einmal mehr hatte die junge Deutsche das scheinbar Unmögliche möglich gemacht und war trotz vier Strafrunden zu ihrem zweiten WM-Titel in Sibirien gelaufen. „Ich hatte Glück, dass auch die anderen nicht getroffen haben“ sagte sie.

Es ist schon phänomenal, dass die Skijägerin aus Wallgau immer bei den Saisonhöhepunkten in Hochform ist. „Ich bin einfach nur gut drauf. Mir kommt die WM total entgegen. Ich werde zwar auch müde, aber ich merke bei den anderen, das die müder sind als ich“, sagte sie. Kein Wunder, denn mit Medaillen schläft es sich besser. „Es ist dann schon so, dass man abends im Bett sitzt und sagt, Wahnsinn was ich geschafft habe, Wahnsinn, dass es immer wieder klappt“, meinte sie.

Nach Gold im Sprint sowie Silber in der Verfolgung und mit der Mixed-Staffel war es bereits das vierte Edelmetall bei diesen Welttitelkämpfen für Neuner, die sich nun neunmalige Weltmeisterin nennen darf. „Das hört sich super an.“ Damit zog sie nach WM-Titeln mit Petra Behle gleich. „Das ist mir total egal. Ich werde mir kein T-Shirt machen lassen, wo drauf steht 'beste deutsche Biathletin ever'“, sagte sie. Besser in der Titel-Statistik ist nur noch die Russin Jelena Golowina mit zehn Erfolgen.