Biathlon als Quotenbringer Schempp und Dahlmeier mit Favoritendruck
Leipzig (dpa) - Im Single-Mixed-Wettbewerb und der Mixed-Staffel beginnt am Sonntag in Östersund die Weltcup-Saison der Biathleten.
Laura Dahlmeier, Franziska Hildebrand, Arnd Peiffer und Benedikt Doll starten in der Mixed-Staffel (15.30 Uhr), Franziska Preuß und Erik Lesser im Single-Mixed-Rennen (18.10 Uhr). Bis zum Finale am 19. März 2017 in Oslo haben die Skijäger Schwerstarbeit zu verrichten. Höhepunkt sind die Weltmeisterschaften vom 9. bis 19. Februar im österreichischen Hochfilzen.
Wie lief die Vorsaison für die Deutschen?
14 Saisonsiege, 45 Podestplätze - besser waren die deutschen Biathleten zuletzt vor mehr als sieben Jahren. Bei den Herren ragte Simon Schempp mit fünf Siegen und insgesamt zehn Podestplatzierungen heraus. Verfolgungs-Weltmeisterin Laura Dahlmeier holte gleichfalls fünf Siege und insgesamt neun Podiumsplätze. Zweimal war Franziska Hildebrand erfolgreich, einmal Erik Lesser. Dazu kam ein Mixed-Staffel-Sieg.
Was ist diesmal von den deutschen Skijägern zu erwarten?
Nach der tollen Saison und insgesamt fünf WM-Medaillen von Verfolgungs-Weltmeisterin Laura Dahlmeier heißt das Motto: Leistungen bestätigen und weiter in der Weltspitze mitmischen. „Wir sind in der Breite gut aufgestellt. Zwei bis drei Mädels können um die Podestplätze mitlaufen. Das ist gut, denn dann liegt der Druck nicht nur auf den Schultern von Laura“, sagt Damen-Bundestrainer Gerald Hönig. Sein Kollege Mark Kirchner meint: „Wir wollen in jedem Rennen um die Podestplätze mitkämpfen.“
Haben die Deutschen Biathleten Chancen auf den Gesamtweltcup?
Ja, sowohl die Männer als auch die Frauen. Simon Schempp will Dominator Martin Fourcade bezwingen und erster deutscher Weltcup-Gesamtsieger seit Michael Greis 2007 werden. Bei den Damen wird vor allen Weltmeisterin Laura Dahlmeier zugetraut, in die Fußstapfen von Rekord-Weltmeisterin Magdalena Neuner zu treten. Sie gewann 2012 als letzte Deutsche die Große Kristallkugel.
Wer sind die Favoriten?
Der beste Biathlet der letzten Jahre ist Martin Fourcade. Der Franzose holte als erster Skijäger fünfmal in Serie den Gesamtweltcup, dazu seit 2010 insgesamt 16 Kleine Kristallkugeln in den vier Einzelwertungen. Neben ihm und Schempp sind zudem die Norweger Johannes Thingnes Bö und Emil Hegle Svendsen zu beachten. Bei den Damen ist Titelverteidigerin Gabriela Koukalova die Gejagte. Neben Dahlmeier gehören Kaisa Mäkäräinen (Finnland), Marie Dorin Habert (Frankreich) und Dorothea Wierer (Italien) zum Favoritenkreis.
Wie doping-anfällig ist Biathlon?
Doping ist auch in der Ausdauersportart Biathlon immer ein Thema. Der Weltverband IBU erhöhte die Anzahl der Tests auf Wachstumshormone. Arnd Peiffer sprach sich für lebenslange Sperren von Dopingsündern aus. Zudem solle das Internationale Olympische Komittee (IOC) jede Probe bei Olympischen Spielen, wenn nötig, bis zu 20 Jahre einfrieren und grundsätzlich alle nach einer gewissen Zeit nachtesten.
Wie umfangreich ist das Programm?
Bis zum Saisonende am 19. März in Oslo werden bei neun Weltcup-Stationen 44 Einzel- und zwölf Staffelrennen absolviert. Bei der WM im österreichischen Hochfilzen gibt es acht Einzel- und drei Staffelrennen. In Deutschland macht der Weltcup-Zirkus Anfang Januar 2017 in Oberhof und Ruhpolding Station.
Bleibt Biathlon der Quotenbringer im Fernsehen?
„Biathlon bleibt die klare Nummer eins“, sagt ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz. Immer, wenn im Schnee geschossen wird, erzielen die Sender Top-Quoten. Die ARD verzeichnete in der Vorsaison beim Biathlon einen Durchschnittswert von 4,01 Millionen Zuschauern mit einem Marktanteil von 23,3 Prozent. Beim ZDF waren es 3,63 Millionen und 22,8 Prozent. „Die Zuschauerzahlen vom Biathlon haben sich im Vergleich zur Vorsaison sogar wieder deutlich erhöht“, erklärt ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky.