So verlief Neuners letzte Saison als Biathletin
Chanty-Mansijsk (dpa) - Magdalena Neuner geht am Sonntag als Rekord-Weltmeisterin in die Biathlon-Rente. Die 25-Jährige holte neben ihren zwölf WM-Goldmedaillen zwei Olympiasiege und dreimal den Gesamtweltcup.
Die Nachrichtenagentur dokumentiert ihre letzte Saison:
1. Dezember 2011: Erstmals nach zwei Jahren Abstinenz startet Magdalena Neuner wieder zum Saisonauftakt im schwedischen Östersund. Die Jahre zuvor hatte sie wegen Krankheit gefehlt. Im Einzel wird sie Dritte.
3. Dezember 2011: Magdalena Neuner gewinnt den Sprint von Östersund. Es ist ihr 25. Weltcupsieg.
4. Dezember 2011: Magdalena Neuner wird in der Verfolgung Dritte und legt den besten Saisonstart ihrer Karriere hin. Schon zu diesem Zeitpunkt kursieren seit längerem Rücktrittsgerüchte. Sie hat für den 7. Dezember vor dem Auftakt des zweiten Weltcups in Hochfilzen eine Pressekonferenz angekündigt.
6. Dezember 2011: Auf ihrer Homepage verkündet die zehnmalige Weltmeisterin ihren Rücktritt zum Saisonende. Sie habe das Gefühl, dass die Zeit reif ist für eine Veränderung. Sie sehnt sich nach Normalität und danach, „einfach mal die Dinge machen zu können, die ich in meinem Sportlerleben nie machen konnte“, schrieb Neuner in der Erklärung.
7. Dezember 2011: Auf der Pressekonferenz erläutert Neuner den Medien ihren Rücktritt. „Es gibt in sportlicher Hinsicht keine Ziele mehr. Ich will jetzt auch einmal richtig leben“, sagt die Wallgauerin.
9. Dezember 2011: Trotz des Medienrummels um ihre Person läuft Neuner im Sprint zu ihrem zweiten Saisonsieg.
10. Dezember 2011: In der Verfolgung von Hochfilzen wird sie Dritte, einen Tag später in der Staffel reicht es nur zu Platz sechs.
16. Dezember 2011: In Hochfilzen (Ersatzort für Annecy) verpasst Neuner im Sprint als Vierte erstmals in der Saison das Podest.
17. Dezember 2011: In der Verfolgung schießt Neuner sechs Fahrkarten und wird nur Zwölfte.
18. Dezember 2011: Magdalena Neuner wird in Baden-Baden zum zweiten Mal zur Sportlerin des Jahres gewählt.
4. Januar 2012: In der Staffel von Oberhof erlebt Magdalena Neuner ein Debakel. Als Führende kommt sie zum letzten Schießen, dann der Blackout. Sie muss vier Strafrunden drehen und Deutschland wird nur Vierter. Sie weint, doch einen Tag später kann sie schon wieder über sich selbst lachen: „Das hat mir noch in meiner Karriere gefehlt. Ich muss wohl noch alles auffüllen, was ich noch nicht geschafft habe.“
6. Januar 2012: Magdalena Neuner gewinnt den Sprint und rehabilitiert sich damit eindrucksvoll für ihr Staffel-Desaster.
8. Januar 2012: Als Krönung ihres letzten Auftrittes in Oberhof gewinnt sie auch den Massenstart und baut ihre Führung im Gesamtweltcup aus.
11. Januar 2012: Neuner wird in Nove Mesto im Einzel Dritte.
13. Januar 2012: Auch im Sprint läuft die Doppel-Olympiasiegerin auf Rang drei.
15. Januar 2012: In der Verfolgung liegt sie auf Siegkurs. Bis zum dritten Schießen. „Crossfire“ - Schüsse auf die falschen Scheiben. Dieser seltene Fauxpas passiert erstmals auch der weltbesten Biathletin. Vier Treffer, jedoch auf Schießbahn zwei statt eins, bedeuten vier Strafrunden und Neuner verschenkt den Sieg. Sie wird Siebte und gibt anschließend zu: „Ich musste erstmal heulen.“
19. Januar 2012: In Antholz, der Geburtsstätte ihrer einmaligen Karriere, steht Neuner wieder auf. Sie gewinnt den Sprint und zeigt einmal mehr, wie schnell sie Rückschläge wegsteckt. 2007 holte sie Antholz die ersten drei ihrer insgesamt zwölf Weltmeistertitel.
21. Januar 2012: Trotz einer starken Leistung von Neuner reicht es mit der Staffel nur zu Platz sechs.
22. Januar 2012: Im Massenstart wird Magdalena Neuner Dritte.
2. Februar 2012: Trotz leichter gesundheitlicher Probleme im Vorfeld des Weltcups holt Magdalena Neuner mit dem Sprintsieg von Oslo ihren 30. Weltcuperfolg.
4. Februar 2012: Auch in der Verfolgung von Oslo ist die Wallgauerin nicht zu schlagen, Weltcupsieg 31 ist der Lohn. Den abschließenden Massenstart einen Tag später lässt sie wegen einer Erkältung schweren Herzens aus.
11. Februar 2012: Zwei Tage nach ihrem 25. Geburtstag gewinnt Neuner den Sprint von Kontiolahti - ohne Training.
12. Februar 2012: Im letzten Rennen vor der WM wird Neuner in der Verfolgung von Kontiolahti Zweite hinter Kaisa Mäkäräinen.
1. März 2012: Zum Auftakt der Heim-WM in Ruhpolding holt Neuner in der Mixed-Staffel mit Andrea Henkel, Andreas Birnbacher und Arnd Peiffer Bronze.
3. März 2012: Vor 28 000 Zuschauern stürmt die 25-Jährige im Sprint zu ihrem elften WM-Titel. Damit gewinnt sie die Kleine Kristallkugel für die Disziplinwertung.
4. März 2012: Beim letzten Schießen des Verfolgungsrennens vergibt Neuner mit zwei Fehlern ihr zwölftes WM-Gold. Hinter der Weißrussin Darja Domratschewa wird sie Zweite.
7. März 2012: Magdalena Neuner will im Einzel den ihr letzten noch fehlenden WM-Titel holen. Doch sechs Strafminuten sind viel zu viel - sie wird nur 23.
10. März 2012: Trotz einer Strafrunde von Magdalena Neuner sie mit ihren Kolleginnen Tina Bachmann, Miriam Gössner und Andrea Henkel Staffel-Gold.
16. März 2012: Neuner gewinnt in Chanty-Mansijsk den Sprint.
17. März 2012: Platz vier in der Verfolgung - das reicht, um zum dritten Mal den Gesamtweltcup zu gewinnen.
18. März 2012: Das Abschiedsrennen