Starke Quote beim WM-Start

Ruhpolding (dpa) - Der Auftakt der Biathlon-WM in Ruhpolding hat zumindest den TV-Sendern den erhofften Traumstart beschert. 4,12 Millionen Wintersportfans verfolgten am Donnerstagnachmittag im ZDF die Entscheidung in der Mixed-Staffel.

Zwar verpasste das deutsche Quartett das erhoffte WM-Gold, mit einem hohen Marktanteil von 31,6 Prozent durfte sich der Mainzer Fernsehsender aber als Sieger fühlen. „Ich bin sehr zufrieden, vor allem mit den hohen Marktanteilen für die ausführliche Vorberichterstattung“, erklärte ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz am Freitag. „Es gibt eine Faszination Biathlon.“ Das ZDF, das als Host Broadcaster mit technischer und personeller Unterstützung der ARD auch das Weltbild erstellt, hatte in einem 75-minütigen Vorlauf erstmals das sogenannte Anschießen live übertragen.

Für das Warm up der Biathleten interessierten sich immerhin mehr als zwei Millionen Zuschauer. Das brachte für die Zeit von 14.15 Uhr bis 15.30 Uhr mehr als 20 Prozent Marktanteil. Am Samstag und Sonntag, wenn Magdalena Neuner zweimal um Einzel-Gold kämpft, dürfte die Faszination noch größer sein. „Die Quoten werden steigen“, vermutete Gruschwitz.

Die Skijäger haben die Skispringer schon längst als wichtigste Wintersport-Disziplin im Fernsehen abgelöst. Entsprechend aufwendig setzen die öffentlich-rechtlichen Anstalten - die ARD löst das Zweite in der kommenden Woche als WM-Sender ab - sowie der Spartenkanal Eurosport das Ruhpoldinger Spektakel in Szene. Bei jedem der elf Wettbewerbe fangen mindestens 39 Kameras das Geschehen an der Strecke und am Schießstand ein.

Nicht alle TV-Wünsche gingen im Vorfeld in Erfüllung. Die Sender hätten gerne Abend-Wettkämpfe unter Flutlicht übertragen - zu einer Zeit, in der deutlich mehr Menschen vor dem Bildschirm sitzen. „Das ließ sich leider nicht umsetzen“, sagte Gruschwitz diplomatisch. Der Weltverband IBU, der Flutlicht-Rennen bei Weltcups in Oberhof oder Ruhpolding genehmigt hat, terminierte alle WM-Entscheidungen auf den Nachmittag.

Die stetig gewachsene Biathlon-TV-Gemeinde muss bei der WM auch nicht auf frühere Stars verzichten. Olympiasiegerin Kati Wilhelm unterstützt als ARD-Expertin die Reporter Wilfried Hark und Christian Dexne. Auch das ZDF hat in Sven Fischer einen Olympiasieger am Mikrofon engagiert. Er steht den Reportern Christoph Hamm und Herbert Fritzenwenger zur Seite. Der Spartenkanal Eurosport schickt Sigi Heinrich und die ehemalige Biathlon-Europameisterin Katja Beer-Wüstenfeld in die Spur.