Vor WM-Finale: Herren befreit in den Massenstart
Ruhpolding (dpa) - Die Jubel-Feier bei der Siegerehrung im Champions-Park von Ruhpolding hatte sich die deutsche Bronze-Staffel redlich verdient. „Die Leute sind so begeistert, das reißt einen mit“, sagte Andreas Birnbacher.
„Die Medaille ist eine Befreiung für das Männerteam, denn im letzten Jahr bei der WM hat es nicht geklappt. Und auch bei Olympia gab es keine Medaille. Das geht ganz schnell, und plötzlich ist die WM vorbei und keiner hat eine Medaille“, erklärte Birnbacher.
Die erste Männer-Medaille bei der Weltmeisterschaft in Ruhpolding soll vor allem Birnbacher, aber auch seine Staffel-Kollegen Arnd Peiffer, Michael Greis und Simon Schempp im Massenstart am Sonntag beflügeln. „Wir sind imstande, ganz vorne mitzulaufen“, sagte Birnbacher vor dem spektakulärsten WM-Rennen.
Der Schlechinger ist einer der Favoriten im Feld der 30 Besten. „Natürlich sind die Beine schwer, das war schon das fünfte Rennen. Das steckt keiner so einfach weg. Aber ich fühle mich in der Lage auf alle Fälle einen guten Wettkampf zu machen am Sonntag. Ich hoffe, das gelingt mir“, sagte er. „Aber Geschenke gibt es keine.“
Für Magdalena Forsberg, die Biathlon-Legende aus Schweden, ist Birnbacher einer der ganz großen Medaillenkandidaten für das WM-Finale. „Er scheint mit zwei Siegen und einem zweiten Platz momentan so etwas wie der Meister des Massenstarts zu sein.“ Birnbacher hat in Oberhof und Antholz gewonnen, im dritten Massenstart der Saison wurde der 30-Jährige Zweiter. Dem Norweger Emil Hegle Svendsen gelang in Oslo ein Heimsieg.
„Beim Biathlon kann man nicht sagen, der oder der ist Favorit. Man kann nur sagen, der oder der kann mitlaufen“, sagte Birnbacher. Dass er mitlaufen wird, weiß er. Längst ist die Konkurrenz größer geworden, bei der WM haben im Männerbereich schon sieben Nationen Medaillen gewonnen, darunter auch Slowenien und Tschechien. „Es ist längst nicht selbstverständlich, eine Medaille zu holen“, sagte Birnbacher.
Im 20-Kilometer-Einzel war er ganz knapp an Platz drei vorbeigelaufen. „Da hat die Leistung gepasst, und wenn man so knapp an Bronze dran ist, dann kann man sich nicht drüber ärgern. Man kann sich höchstens darüber ärgern, dass man keine Medaille um den Hals hängen hat“, sagte er.