1. EM-Titel für Machata - Florschütz Zweiter
Winterberg (dpa) - „Machete“ Manuel Machata hat wieder zugeschlagen. Der Senkrechtstarter der Saison gewann bei seiner ersten internationalen Meisterschaft gleich den EM-Titel.
24 Stunden nach Platz fünf im kleinen Schlitten verwies er mit seiner Crew Richard Adjei, Andreas Bredau und Florian Becke den nach dem ersten Lauf führenden Riesaer Thomas Florschütz mit 13/100 Sekunden Vorsprung auf Rang zwei. Für den Olympia-Zweiten Florschütz reichte es nach Platz zwei im kleinen Schlitten erneut nur zu Silber. Der russische Zweierbob-Sieger Alexander Subkow wurde zeitgleich mit Florschütz ebenfalls EM-Zweiter.
„Im zweiten Lauf ging ich volles Risiko und fuhr die Zielkurve nur auf zwei Kufen. Das war wohl die Abkürzung zum Sieg“, jubelte der 26- jährige Ramsauer, der auf der Bahn im Sauerland vor einem Jahr André Lange bei internen Rennen sogar eine halbe Sekunde abgenommen hatte. Mit dem Sieg im Viererbob bestand er seine Feuertaufe bei der EM glänzend, fuhr zugleich den dritten Weltcupsieg im großen Schlitten ein und übernahm im Gesamt-Weltcup die Führung vor Olympiasieger und Weltmeister Steven Holcomb aus den USA.
Etwas frustriert nach dem erneuten EM-Silber war Florschütz, der in beiden Wettbewerben seine Führung nach dem ersten Lauf noch verspielte. „Sicherlich bin ich angefressen. Zweite Plätze sind insgesamt gesehen schön, doch wenn man 17/100 Sekunden führt und dann nur Zweiter wird, ist man im ersten Moment enttäuscht“, sagte er. Der viermalige Olympiasieger Kevin Kuske, neuer starker Mann im Florschütz-Bob, blieb nach dem EM-Wochenende gelassen. „Das war schon ein kleiner Befreiungsschlag. Wir sind wieder dran. Jetzt geht es nur noch um Kleinigkeiten“, sagte der Potsdamer.
Das Abo auf zweite Plätze blieb Florschütz indes erhalten, denn der WM-Zweite wartet immer noch auf seinen ersten internationalen Titel. „Man sollte die Kirche im Dorf lassen: Für uns zählt nur die WM und da sind wir auf dem richtigen Weg. Meine Jungs haben hier schon einen Superjob gemacht. Da ich nach all den Verletzungsproblemen meine Form aus dem Vorjahr kaum erreichen kann, ist dies ein wichtiger Faktor“, sagte Florschütz, der vor zweieinhalb Monaten an der Bandscheibe operiert worden war und die erste Saisonhälfte komplett verpasste.
Nach Rang drei im kleinen Schlitten fuhr Karl Angerer aus Königssee diesmal auf Platz sieben. „Ich musste im ersten Lauf so lange am Start warten und hatte dadurch Probleme mit der Sicht durchs Visier. So bin ich unten ab Kurve neun nur blind durchs Labyrinth gefahren und habe eine harte Bande bekommen“, sagte der Königsseer, der im zweiten Durchgang immerhin die viertbeste Zeit hingelegt hatte.