Bobpiloten feiern lange Nacht im „Zig Zags“

Lake Placid (dpa) - Auch bei der WM-Party im traditionellen Bob-Pub „Zig Zags“ gab Doppel-Weltmeister Steven Holcomb als lokaler Barkeeper den Ton an. Nach vier Monaten Reisestrapazen und zwei Wochen WM-Stress feierten die Bobfahrer in Lake Placid bis tief in die Nacht.

„In der Saison müssen wir fast immer am Sonntag nach dem Wettkampf weiterfahren, da können wir fast nie auf unsere Erfolge anstoßen. Daher fällt die WM-Party immer etwas härter aus“, sagte der WM-Dritte im Viererbob, Manuel Machata.

Nach durchzechter Nacht und strapaziöser Heimreise steht nun erst einmal Erholung auf dem Programm. Doch viel Zeit dafür gibt Cheftrainer Christoph Langen seinen Schützlingen nicht. „Die Planungen für das Sommertraining gingen hier vor Ort schon los, das erschreckt mich selbst immer ein bisschen.“ Bevor das Grundlagentraining wieder los geht, muss Langen nach Sotschi zur technischen Abnahme der Olympia-Bahn reisen.

Erstmals tritt er die Reise zur Erstbefahrung ohne seine Vorzeigepiloten an, da der Weltverband FIBT die Nominierungen dafür geändert hat. „Eine komische Regelung, ich habe das auch schon moniert. Warum fahren da nur junge, unerfahrene Piloten, die teilweise noch nicht einmal eine Rolle im Europacup spielen?“, sagte Langen. Es sei „ja okay, junge Leute mitzunehmen, aber bei so einem wichtigen Ereignis sollte die FIBT mehr Feingefühl entwickeln und wenigstens die stärksten Nationen mit rüberschicken“, so der Coach.

Das Feedback über die Bahn könne „nur ein erfahrener Pilot geben. Ich bezweifle auch, dass die russischen Topteams, die definitiv komplett dort fahren, die vorhandenen Schwierigkeiten dort offen ansprechen“, monierte Langen weiter.

Da wie im Zweierbob bei den Männern und Frauen bei der WM nicht alle Rechnungen aufgegangen sind, will Langen verstärkt an den Defiziten arbeiten. „Vor allem im Startbereich müssen wir Gas geben, athletisch können wir locker bei den anderen mithalten. Die hier am Start gewesenen Athleten sind nicht schlechter als die Konkurrenz, eher besser“, sagte der Cheftrainer. „Aus irgendwelchen Gründen können wir es aber nicht aufs Gerät übertragen. Da gibt es schon noch einige Sachen, die wir als Trainer auch hier bei der WM gelernt haben. Das nehmen wir mit in den Sommer, da werden wir ansetzen und dann hoffe ich, dass es nächste Saison schon fruchtet.“