Kiriasis beim WM-Abschied Dritte im Zweierbob

St. Moritz (dpa) - Sandra Kiriasis hat bei ihrer letzten Bob-Weltmeisterschaft noch einmal Bronze gewonnen.

Die erfolgreichste Pilotin der Welt hatte in St. Moritz mit Anschieberin Franziska Bertels 0,70 Sekunden Rückstand auf die überragende Kanadierin Kaillie Humphries, die mit Chelsea Valois ihren Titel souverän verteidigte. Nach vier Läufen verwies die Olympiasiegerin das US-Duo Elana Meyers/Katie Eberling auf Rang zwei.

Vierte wie im Vorjahr wurde Cathleen Martini aus Oberbärenburg mit Stephanie Schneider. Die zur Halbzeit noch auf Rang zwei liegende Anja Schneiderheinze kam mit Lisette Thöne auf Rang fünf. Junioren-Weltmeisterin Miriam Wagner aus Riesa wurde bei ihrem WM-Debüt mit Bremserin Franziska Fritz Siebte.

„Nach den ersten zwei Läufen war es ja eher aussichtslos, dass wir noch so weit nach vorne fahren. Sicher hätte es Silber sein können, aber Bronze hatte ich noch nie. Scheiß drauf, eine Medaille, das ist echt geil“, meinte die 38 Jahre alte Kiriasis, die am zweiten Tag noch einmal die Kufen gewechselt hatte und damit auf Geschwindigkeiten wie im Training kam. Ihre herausragende Karriere will die Olympiasiegerin von 2006 im kommenden Jahr nach den Olympischen Winterspielen in Sotschi beenden.

Martini war aufgrund ihrer Fahrfehler angefressen. „Ich ärgere mich so über den vierten Lauf, ich hätte Platz drei schaffen können. Doch leider haben die anderen Pilotinnen weniger Fehler gemacht“, meinte die Oberbärenburgerin und betonte: „Kaillie war verdammt stark und dominant.“ Mit 144,01 Stundenkilometern hatte die Sächsin zwar hinter Schneiderheinze die zweithöchste Geschwindigkeit, doch konnte sie diese nicht sauber umsetzen. Auch Schneiderheinze, die zur Halbzeit dank eines Bahnrekords auf Rang zwei lag, hatte zu nervöse Hände an den Lenkseilen: „Irgendwie war es heute verdammt glatt. Entscheidend war aber der erste Lauf heute, wo wir am Start zu viel liegen lassen und die komfortable Ausgangssituation verschenken.“

In 1:07,81 Minuten hatte die Erfurterin am Vortag der Olympiasiegerin den Bahnrekord zwischenzeitlich abgejagt. Im dritten Lauf stellte Kiriasis eine neue Bestmarke auf, ehe Weltmeisterin Humphries standesgemäß im Finallauf den Rekord auf 1:07,03 Minuten schraubte. „Da war deutlich mehr drin“, bilanzierte Sportdirektor und Generalsekretär Thomas Schwab vom Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD). Vize-Präsident Rainer M. Jacobus ging mehr ins Detail: „Wir nehmen am Start einen großen Rucksack mit in die Bahn und lassen dann unsere fahrerische Klasse vermissen. Schade, zwei Medaillen waren echt drin.“