Mit gebrochenem Fuß Mit kaputtem Fuß: Nächste Gold-Chance für Max Langenhan
Whistler · Bei der Rodel-WM in Kanada hat Max Langenhan zusammen mit Julia Taubitz den Mixed-Titel geholt. Nun geht es für das Wintersport-Ass um das Einsitzer-Gold - trotz Verletzung.
Die Zähne zusammenbeißen, das kann Rennrodler Max Langenhan wie kaum ein anderer. Kurz vor Weihnachten hatte sich das deutsche Wintersport-Ass in der vorolympischen Saison beim Training den Fuß gebrochen, am Donnerstag wurde er zusammen mit Julia Taubitz Mixed-Weltmeister in Whistler.
Taubitz bedankte sich bei ihrem Teamkollegen. „Ich hatte Glück, dass der Max so einen guten Lauf runter gezimmert hat, ich habe die Zeit ein bisschen liegen gelassen“, sagte sie über Langenhan.
Toller Lauf, auch wenn noch etwas fehlt
Überragend war der 25-Jährige im Olympia-Eiskanal von 2010 unterwegs, sorgte mit einer blitzsauberen Fahrt bis zum Anschlag im Ziel für einen komfortablen Vorsprung, den Taubitz dann bei der WM-Premiere der Mixed-Staffel beinahe noch verspielt hätte.
Langenhan war von seiner Vorstellung angetan: „Das war ein 110-Prozent-Lauf - vom ersten Paddelschlag bis zum Touch-Pad.“ Bei 100 Prozent, sagt Langenhan, sei er aber noch nicht. „Ich habe ja nicht trainieren können, wie ich das normalerweise vor der WM mache.“
Spezielle Sohle soll helfen
Nach dem letzten Medizin-Check „sieht es noch nicht richtig rosig aus. Ich versuche so wenig wie möglich zu laufen und jeden Tag zur Physio zu gehen. Aber am Ende muss man immer wieder in diese engen Rodel-Schuhe, jeden Tag. Die sind glaube ich, das größte Problem“, sagte Langenhan vor dem Gold-Coup bei „Sport im Osten“ des MDR. Für den gebrochenen Mittelfuß hat er sich eine spezielle Sohle anfertigen lassen, die ihm mehr Sicherheit bringen soll.Obwohl gehandicapt, holte sich der Gesamtweltcup-Sieger und Einsitzer-Weltmeister WM-Titel Nummer vier. Julia Taubitz, ebenfalls Gesamtweltcup-Siegerin, hat dieses Kunststück nun bereits zum sechsten Mal geschafft. Das halbe Gold-Dutzend könnte Langenhan in Kanada vollmachen. „Das wäre cool. Aber am Ende bin ich zufrieden, wenn ich für mich perfekte Läufe fahre.“
Titelverteidigung?
Die nächste Chance auf den perfekten Lauf hat der Thüringer in der Nacht zum Sonntag, dann steht der Einsitzer-Wettbewerb auf dem WM-Programm. „Ich freue mich über jede Medaille, die zur Sammlung dazukommt“, sagt er. Neben dem gerade gewonnenen Mixed-Titel in Whistler hat Langenhan noch zwei WM-Titel in der Teamstaffel in den vergangenen beiden Jahren gewonnen.
Bei der Heim-WM in Altenberg vor zwölf Monaten krönte sich der Sportsoldat zum ersten Mal zum Einsitzer-Weltmeister. „Am Ende zählt natürlich dieser Titel, den man auch bei Olympia gewinnen kann“, sagte Langenhan damals. Heute, sagt er, „versuche ich den Titel zu verteidigen, aber wäre auch mit einer Medaille zufrieden. Das wäre schon ganz gut, nach dem Verlauf der Saison.“ Im nächsten Jahr steht Olympia an - und da will Max Langenhan richtig fit sein.
© dpa-infocom, dpa:250207-930-367956/1