Starke Bob-Trios für Chef Langen im Weltcup

Innsbruck (dpa) - Die Erfolgsformel im deutschen Kufenlager ist simpel: Alle deutschen Bob-Piloten müssen siegen können. Diese Rechnung ist für Cheftrainer Christoph Langen in der vergangenen Saison perfekt aufgegangen.

Bei den acht Weltcup-Stationen hatten die drei Piloten sechs Siege und insgesamt 23 Podestplätze geholt. „Diese Breite und diese Geschlossenheit muss unsere Maxime sein. Ich will nicht einen Siegfahrer, ich will alle Piloten unseres Verbandes mit Gewinner-Mentalitäten ausstatten. Nur so werden wir bei Olympia in Sotschi bestehen können“, sagte Langen vor der am Freitag mit dem Frauen-Zweierbob in Innsbruck/Igls beginnenden Weltcup-Saison.

„Mein Anspruch war es zuerst immer, bester Deutscher zu sein. Daran hat sich nichts geändert, denn dieser Status garantiert mir eine vordere Platzierung“, sagte der Riesaer Pilot Thomas Florschütz, der nach seiner Bandscheibenoperation in der Vorsaison nun voll durchstarten möchte: „Endlich sind wir am Start auf dem Niveau, welches wir uns immer vorgestellt haben.“

Zusammen mit dem ehemaligen Star-Anschieber Kevin Kuske aus dem Bob von Olympiasieger Andre Lange gilt er gerade im Zweierbob als Sieganwärter Nummer eins, will aber mehr. „Ich will von einem Zweierbob-Experten nichts mehr hören. Im großen Schlitten will ich genauso um den Sieg mitfahren und bei der WM in Lake Placid endlich die erste WM-Medaille in der Königsklasse gewinnen“, betonte der Olympia-Zweite im Zweierbob, der mit dem ehemaligen Hürdensprinter Thomas Blaschek prominente Verstärkung in seinen großen Bob bekam.

Während Florschütz „heiß wie Frittenfett“ ist, bleibt Manuel Machata vom SC Potsdam gelassen. Die Freude auf den Saisonbeginn ist beim Senkrechtstarter des Vorjahres aber mindestens genauso groß. „Endlich geht es wieder los. Mal schauen wo wir stehen. Die Startzeiten der Konkurrenz lassen aufhorchen. Doch das wird sich alles relativieren nach den ersten Rennen“, sagte der 27-Jährige, der in der vergangenen Saison bei seiner Premiere Welt- und Europameister sowie Weltcup-Gesamtsieger im Viererbob geworden ist.

Dritter Pilot ist der „Oberhofer Kronprinz“ Maximilian Arndt, der bei der WM in Königssee mit dem Viererbob auf Rang vier gerast war und zuvor zweimal Weltcup-Zweiter wurde. Mit den ehemaligen Andre-Lange-Anschiebern Martin Putze und Alexander Rödiger sowie mit Gregor Bermbach an Bord sind Top-Startzeiten garantiert. Vorerst passen muss der WM-Zweite im Viererbob, Karl Angerer aus Königssee. Nach der erfolgreichsten Saison seiner Karriere fällt er mit einer wieder aufgebrochenen Halswirbelverletzung aus. „Ich will jetzt kein Risiko eingehen, aber ich komme wieder zurück“, meinte Angerer.

Auch bei den Frauen wird kein Vabanque gespielt und Weltmeisterin Romy Logsch aus Leipzig geschont. Die „Anschub-Rakete“ von Pilotin Cathleen Martini (Oberbärenburg) soll ihre Fußverletzung im Hinblick auf Olympia in Sotschi auskurieren und verzichtet in dieser Saison auf einen Start. Für sie kehrt Janine Tischer wieder ins Gefährt von Europa- und Weltmeisterin Martini zurück.

Gesamtweltcup-Siegerin Sandra Kiriasis von der RSG Hochsauerland kann ebenfalls ein neues Gesicht präsentieren. Ihren Bob schiebt Petra Lammert, Hallen-Europameisterin im Kugelstoßen von 2009, an. Dritte deutsche Starterin ist die Erfurterin Anja Schneiderheinze, die 2006 in Turin noch als Bremserin Olympia-Gold mit Kiriasis gewann und seit drei Jahren an den Lenkseilen sitzt.