DESG stärkt Beckert den Rücken
Berlin (dpa) - Im Streit ihrer Spitzenläuferinnen hat die Deutsche Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) Stephanie Beckert den Rücken gestärkt. Die Erfurterin „darf sich der Unterstützung des Verbandes sicher sein“, hieß es in einer Mitteilung am Dienstag.
Beckert war von Claudia Pechstein am Wochenende „Arbeitsverweigerung“ vorgeworfen worden, weil sie beim Weltcup-Finale in der Team-Staffel nach einer Runde dem Tempo nicht mehr folgen konnte. Die Angegriffene drohte danach, das Team-Rennen bei der WM in der kommenden Woche zu boykottieren, sollte sich die DESG nicht hinter sie stellen.
Verbandspräsident Gerd Heinze warf Pechstein „unqualifizierte Äußerungen“ vor, die nach der Saison aufgearbeitet werden müssten. „Professionalität besteht auch darin, dass man sich gegenseitig unterstützt und respektiert. Despektierliche Äußerungen sind auch ein Gradmesser für Professionalität ...“, ergänzte Sportdirektor Günter Schumacher, der nun „viel individuelles Engagement“ fordert.
Pechstein hatte zuvor ihre Bereitschaft zu einem klärenden Gespräch signalisiert. „Wenn das Präsidium ein solches Gespräch wünscht, stehe ich gerne zur Verfügung“, sagte die Berlinerin in einer Mitteilung ihres Managements. Pechstein wird am Mittwoch aus Moskau zurückkehren, wo sie an einer Veranstaltung des russischen Wirtschaftsclubs im Vorfeld der Olympischen Winterspiele teilnahm.
Die deutsche WM-Mannschaft reist am Sonntag in die Olympia-Stadt von 2014. Zuvor soll der Zwist zwischen Pechstein und Beckert beigelegt werden. „Wir müssen verhindern, dass sich im Vorfeld der WM und dann bei den Titelkämpfen alles nur noch um dieses Thema dreht“, forderte Heinze.
Nach der Saison sollen die „Ursachen des Clinchs“ ergründet werden, etwa ob dieser absehbar war. Es soll eine Vereinbarung aller Beteiligten geben.