Eisschnelllauf-Weltcup Deutsche Damen laufen ohne Pechstein aufs Podest
Heerenveen (dpa) - Das niederländische Eisschnelllauf-Mekka bleibt ein gutes Pflaster für die deutschen Athletinnen. Auch ohne Claudia Pechstein gelang dem Trio in der Team-Verfolgung mit Rang zwei die erste Podestplatzierung im Weltcup seit fast genau zwei Jahren.
In Saisonbestzeit von 3:02,47 Minuten überraschten die beiden Inzellerinnen Gabriele Hirschbichler und Roxanne Dufter sowie die Berlinerin Isabell Ost die Konkurrenz und musten nur dem klar überlegenen Weltmeister Japan (2:59,51) den Vortritt lassen.
„Wir waren in den vergangenen Rennen immer nah dran und wollten daher diesmal Dritte werden. Toll, dass es nun sogar Platz zwei wurde“, meinte Roxanne Dufter, die gleich im Ziel freudig die Hände zusammen klatschte. Isabell Ost, die Pechstein vertrat, damit diese sich ganz auf die 5000 Meter und den Massenstart konzentrieren konnte, bezeichnete das Rennen als „sehr harmonisch, obwohl ich nach einem kleinen Wackler aufpassen musste, dass ich noch bis ins Ziel komme.“
Zuletzt waren die Deutschen am 14. Dezember 2014 gleichfalls in Heerenveen als Zweite auf das Siegertreppchen gestiegen. Bereits in der Vorwoche hatten sich das deutschen Trio mit Rang fünf in Astana das Ticket für die WM auf der Olympia-Bahn im südkoreanischen Gangneung gesichert. In der Weltcupwertung liegen die Deutschen nun auf Platz vier und qualifizierten sich für das Finale im März in Tscheljabinsk. Das favorisierte niederländische Trio kam durch einen Sturz um seine Chance.
Nicht unzufrieden war der deutsche Meister Nico Ihle, obwohl es für den Chemnitzer diesmal nur zu Rang elf über 500 Meter reichte. „35,00 sind meine bisher beste Zeit in Heerenveen, da darf man zufrieden sein“, sagte der 31-Jährige. Der Chemnitzer kam erneut nicht optimal durch die Innenkurve, musste aber diesmal nicht wie zuvor in Astana seine Bahn verlassen.
Der Sieg ging wie schon in der Vorwoche an den Russen Ruslan Muraschow in 34,50 Sekunden. Im Weltcup-Klassement führt weiter dessen Landsmann Pawel Kulischnikow, der in der modernisierten Thialf-Halle Platz sechs belegte. Auf derselben Distanz der Damen war die Japanerin Nao Kodaira in 37,69 Sekunden siegreich, Judith Dannhauer aus Erfurt kam als Zweite der B-Gruppe auf 39,06 Sekunden.