Eiskunstlauf-EM: Liebers starker Sechster

Budapest (dpa) - Mit der qualitativ besten Vorstellung eines deutschen Eiskunstläufers ist der Berliner Peter Liebers Sechster bei den Europameisterschaften geworden.

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„Es war heute sehr anstrengend, aber ich habe mich gut gefühlt und wusste, dass ich den vierfachen Toeloop stehe“, sagte der 25-Jährige am Samstag in Budapest. Der Sportsoldat kam ohne Sturz durch die Kür und ballte anschließend die Faust.

Lediglich den dreifachen Axel, den er in Kombination mit dem doppelten Toeloop sprang, fing er mit der Hand ab. Danach klappte aber die Verbindung aus dreifachem Lutz und zwei doppelten Toeloops astrein. „Ich kann mich noch steigern, in Sotschi will ich an die 230er Marke“, sagte der Sportsoldat, der mit den 225,76 Punkten seine persönliche Bestleistung überbot.

„Ich war sehr konzentriert auf meine Sprünge, darunter hat die Ausführung etwas gelitten“, sagte der deutsche Meister und bedankte sich für die Unterstützung des Psychologen Veit Klenner, der mitgereist war: „Meine Trainerin Viola Striegler ist auch immer sehr nervös, da hilft mir der Veit in der Vorbereitung enorm.“

Striegler war zufrieden: „Mit dem Vierfachen steht und fällt alles. Der muss vor Olympia noch stabiler werden.“ Erstmals gelang sogar zwei Deutschen der Paradesprung bei einer EM. Der 22 Jahre alte Franz Streubl hatte vorgelegt und Liebers noch einmal einen Motivationsschub gegeben. Der Oberstdorfer EM-Debütant verbesserte sich mit 182,21 Zählern nach dem Kurzprogramm um vier Plätze auf Rang 15.

Mit einem wunderschönen vierfachen Toeloop sammelte er viele Pluspunkte. Trotzdem blieb er nicht ganz fehlerfrei: den zweiten dreifachen Axel und die Kombination aus dreifachem Salchow und Toeloop landete der deutsche Vizemeister auf dem Hosenboden. „Ich bin zufrieden, kann mich aber noch sehr verbessern im Ausdruck“, sagte Streubel, der sich kurz vor der EM von seiner Trainerin getrennt hatte.

Der spanische Titelverteidiger Javier Fernandez erwischte mit 267,11 Punkten eine Sternstunde in der Syma Hall der ungarischen Hauptstadt. „Die vielen spanischen Flaggen in der Halle haben mich inspiriert“, sagte der 22-Jährige. Er zeigte in seiner außerordentlichen Vorstellung drei vierfache Elemente, zweimal den Salchow, einmal den Toeloop. Sein kanadischer Trainer Brian Orser vollführte Luftsprünge an der Bande. Dahinter kamen die Russen Sergej Woronow (252,55) und Konstantin Menschow (237,24).