ISU attackiert Pechstein: Keine Beweise für Nicht-Doping

Lausanne (dpa) - Die Internationale Eisschnelllauf-Union hat Claudia Pechstein hart attackiert. In einem langen Statement am 9. Juli auf ihrer Homepage warf die ISU der fünfmaligen Olympiasiegerin „Medien-Kampagnen“ vor, „in denen sie behauptet, nie gedopt zu haben“.

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Der Dachverband, mit dem Pechstein vor dem Bundesgerichtshof um Schadenersatz in Millionhöhe nach ihrer Dopingsperre streitet, fühle sich berufen, nun öffentlich seine Position klarzustellen.

Das bisherige Schweigen der ISU zu Pechsteins „massiver Medien-Kampagne“ und einem Bericht des Deutschen Olympischen Sportbundes hätten offensichtlich zu einer öffentlichen Meinung geführt, dass Pechstein „voll rehabilitiert“ und vom Doping freigesprochen sei. In der Stellungnahme prangerte die ISU unter anderem die Besetzung des Vorsitzenden der zuständigen Kommission durch den DOSB mit Werner Jelkmann an.

Dieser hatte seinerzeit festgestellt, dass die Sportgerichtsbarkeit im Fall Pechstein aus medizinischer Sicht ein Fehlurteil gefällt habe. „Für mich ist sie ganz klar Opfer gewesen. Die Experten sind sich sicher, dass es sich hier um ein Fehlurteil handelt“, erklärte der Direktor des Instituts für Physiologie an der Universität Lübeck. Die ISU bekräftigte in dem Statement, dass „diese Person“ nicht als unparteiisch oder neutral betrachtet werden könne.

Die ISU hatte Pechstein 2009 wegen auffälliger Blutwerte, aber ohne positiven Dopingbefund für zwei Jahre gesperrt. Pechstein hat Doping stets bestritten. Experten führten ihre Werte auf eine vererbte Blutanomalie zurück.