Japans Eis-Star Asada läuft zu drittem WM-Gold

Tokio (dpa) - Die grazile Japanerin Mao Asada hat ihr Olympia-Debakel verarbeitet und ist verdient zum dritten Mal Eiskunstlauf-Weltmeisterin geworden.

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Die 23-Jährige gewann auf heimischem Eis in Saitama bei Tokio vor Team-Olympiasiegerin Julia Lipnitzkaja (Russland) und Carolina Kostner aus Italien. Nathalie Weinzierl aus Mannheim beendete die Titelkämpfe auf Platz zwölf. Die 19-Jährige zeigte am Samstag vor 18 000 Zuschauern in der ausverkauften Super Arena eine ansprechende Kür.

Für mehr Aufregung im deutschen Lager sorgte allerdings die Ankündigung der fünfmaligen Paarlauf-Weltmeisterin Aljona Savchenko, künftig mit dem Franzosen Bruno Massot zu laufen. „Ich will Olympia-Gold 2018, und das werde ich mit Bruno schaffen. Ich bin sehr glücklich, dass ich ihn als Partner gewinnen konnte“, sagte die 30 Jahre alte gebürtige Ukrainerin der „Bild“-Zeitung. Trainer Ingo Steuer bestätigte der Nachrichtenagentur dpa Verhandlungen mit dem französischen Verband, für den das neue Paar nach einer einjährigen Sperre möglicherweise startet.

Der 25 Jahre alte Massot war mit Daria Popowa nur 15. in Japan geworden. Steuer hatte das Paar zeitweise auch in Chemnitz trainiert. Savchenkos langjähriger Partner Robin Szolkowy wird seine Karriere beenden. Gold in Japan war der krönende Schlusspunkt für die erfolgreiche Zeit mit Partnerin Savchenko.

Auch Nathalie Weinzierl durfte mit ihrem Saisonabschluss richtig zufrieden sein. „Das war mein bestes Programm diese Saison, ich habe über 160 Punkte bekommen, obwohl ich den Axel nur einfach sprang“, sagte die Studentin. Im Gegensatz zu Olympia kam sie fast fehlerfrei durch. 167,72 Zähler waren der Lohn. Zudem wird sie mit der guten Platzierung zwei Einladungen zur Grand-Prix-Serie im nächsten Winter bekommen.

Richtig gut lief es für Asada, die erneut den dreifachen Axel auf das Eis zauberte. Das macht der Olympia-Zweiten von Vancouver keine andere Läuferin nach. In Sotschi war sie an dem Paradesprung in der Kurzkür gescheitert und wurde nur Sechste.

Unterdessen ist ein schriftlicher koreanischer Protest gegen die umstrittene Entscheidung bei den Winterspielen für die Russin Adelina Sotnikowa immer noch nicht bei der Internationalen Eislauf-Union (ISU) eingegangen. Der asiatische Verband hatte eine Protestnote angekündigt, weil die Vancouver-Siegerin Kim Yu-Na nur Zweite geworden war. „Das ist ein hoffnungsloses Unternehmen, es gibt keinen Ansatzpunkt für die Anfechtung des Urteils“, sagte ISU-Eventmanager Peter Krick der dpa.

Der Unmut der Koreaner richtet sich besonders gegen die Bewertung der künstlerischen Komponenten. Die 17-jährige Sotnikowa hatte ungewöhnlich hohe Noten erhalten. Kim beendete ihre Karriere mittlerweile.

Richtig unzufrieden schlossen die Oberstdorfer Eistänzer Nelli Zhiganshina und Alexander Gazsi ihre Saison ab. Die Vorjahres-Zehnten leisteten sich in der Kür zwei Fehler und wurden mit 148,37 Punkten Elfte. Damit verlor die Deutsche Eislauf-Union einen von zwei Startplätzen für die WM 2015 in Shanghai. „Wir haben einen dicken Patzer in einer Hebung gehabt, das ist eine Katastrophe“, sagte Gazsi. Zudem schwächelte der 29-Jährige bei einer Umdrehung.

In Abwesenheit der amerikanischen Olympiasieger Meryl Davis/Charlie White und der Zweiten Tessa Virtue/Scott Moir aus Kanada gewannen die Italiener Anna Cappellini/Luca Lanotte hauchdünn mit 175,43 Punkten. Zweite wurden die Kanadier Kaitlyn Weaver/Andrew Poje (175,41) vor den Franzosen Nathalie Pechalat/Fabian Bourzat (175,37).