Deutschlands Rodler gierig auf weitere Titel

Innsbruck (dpa) - Kufen-Legende Georg Hackl hat in der langen Sommerpause wieder einiges überprüft. Zum einen seien die neuen Anzüge der deutschen Rodler gecheckt worden.

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„Zum anderen haben wir die Positionen der Fahrer auf den Schlitten überprüft und optimiert“, sagt der dreifache Olympiasieger. „Schorsch“ Hackl ist seit dem Ende seiner Karriere der Tüftler im deutschen Erfolgsteam, das am Wochenende in Innsbruck in die Saison startet.

Deutschlands aktueller Spitzenrodler Felix Loch nennt Hackl den „Materialexperten“. Vielleicht ist die fachliche Expertise Hackls auch ein Teil des Erfolgsgeheimnisses der deutschen Nationalmannschaft, die seit Jahren die Rennrodel-Szene dominiert. Allein im vergangenen Winter holten Loch, Natalie Geisenberger und Co. zehn von zwölf möglichen Rodel-Pokalen. Die Erfolgsserie soll ab Samstag auf der Kunsteisbahn in Innsbruck fortgesetzt werden.

„Der Saisonauftakt ist immer interessant“, sagt die mehrfache Weltmeisterin und Olympiasiegerin Geisenberger. „Nicht nur weil es das erste internationale Aufeinandertreffen ist, sondern auch weil meine deutschen Kolleginnen jetzt alles geben werden.“

Denn vor allem bei den Damen lauern die stärksten Konkurrenten im eigenen Lager. Die 27-jährige Geisenberger hat in der jüngsten Vergangenheit fast alle Titel abgeräumt, die es abzuräumen gibt. Lediglich den EM-Erfolg verpasste die Miesbacherin im vergangenen Winter. Die Thüringerin Dajana Eitberger war schneller.

Eitberger, Geisenberger und die sechsfache Weltmeisterin Tatjana Hüfner führen auch in diesem Winter die deutschen Damen an. Er hoffe, die Lücke hinter den drei Spitzendamen „bald schließen zu können“, sagt Bundestrainer Norbert Loch. Die erst 19 Jahre alte Julia Taubitz gilt als Zukunftshoffnung des Coaches.

Für seinen Sohn Felix zählen nur Titel. Im vergangenen Winter war der Olympiasieger sowohl bei WM und EM überraschend am Russen Semjon Pawlitschenko gescheitert. Als Titelverteidiger startet der 26-Jährige aber ebenfalls als Favorit in den Weltcup. Der Fokus des Polizeimeisters und seiner Teamkollegen liegt in diesem Winter aber auf einem anderen Wettbewerb - der Heim-WM an Lochs Wohnort am bayerischen Königssee Ende Januar.

„Zu Hause ist es einfach immer etwas ganz Besonderes“, sagt Loch. „Ich freue mich erst mal auf den Weltcup in Innsbruck, aber dann geht es Stück für Stück in Richtung WM. Das ist der Höhepunkt.“ Gemeinsam mit Andi Langenhan, Johannes Ludwig und Ralf Palik bildet er den Kern des Teams. Chris Eißler und Julian von Schleinitz wechseln sich auf den ersten vier Weltcup-Stationen zunächst ab.

Kein Wechselspiel aber eine große Lücke gibt es hinter den beiden etablierten Doppelsitzer-Teams. Tobias Wendl/Tobias Arlt und Toni Eggert/Sascha Benecken sind international spitze, das Duo Robin Geueke/David Gamm dagegen noch nicht. „Die Disziplin Doppelsitzer macht mir [...] die meisten Sorgen“, sagt Trainer Loch. „Hier ist der Abstand zu den darauffolgenden Teams einfach noch zu groß.“

Die Rodel-Sieger 2014/15 bei WM, EM und in der Gesamtweltcup: