Iwanowa siegt in Sigulda - Wendl/Arlt Klasse für sich

Sigulda (dpa) - Erneuter Jubel bei Tobias Wendl und Tobias Arlt, Dämpfer für die deutschen Rodel-Frauen: Russlands Olympia-Hoffnung Tatiana Iwanowa hat den Siegeszug der deutschen Kufen-Asse im vorolympischen Winter beendet.

Die 21 Jahre alte Europameisterin und WM-Zweite war auf der Kunsteisbahn im lettischen Sigulda nicht zu schlagen und fügte den Schützlingen von Bundestrainer Norbert Loch die erste Niederlage der Saison zu.

An den bisherigen drei Weltcup-Wochenenden hatten die deutschen Rodler zuvor alle Rennen für sich entscheiden können. Dagegen waren die Doppelsitzer Wendl/Arlt auch in Sigulda erneut eine Klasse für sich und fuhren im vierten Rennen überlegen den vierten Sieg ein. „Wir haben viel Spaß beim Rodeln“, freute sich Steuermann Wendl.

Zwei Siege hatte Natalie Geisenberger zuletzt eingefahren, mit dem Hattrick wurde es auf der schwierigen Eisrinne in Lettland aber nichts. Im ersten Durchgang leistete sich die Olympia-Dritte einen Fehler und hatte im Zwischenklassement schon deutlichen Rückstand auf Iwanowa. Zwar griff Geisenberger noch einmal an, doch es reichte nicht mehr. „Der zweite Lauf hat gezeigt, was möglich gewesen wäre. Aber für den Sport ist es gut, wenn auch mal eine Rodlerin aus einem anderen Land ganz oben auf dem Podest steht“, sagte Geisenberger.

Trotz des verpassten Sieges zeigten die deutschen Frauen eine starke Leistung. Anke Wischnewski, Tatjana Hüfner und Corinna Martini belegten hinter Geisenberger die Ränge drei bis fünf. Olympiasiegerin Hüfner machte es zwar besser als im vergangenen Februar, als sie in Sigulda nur Zehnte geworden war. Dennoch verfehlte die viermalige Weltmeisterin schon zum dritten Mal in dieser Saison das Podest und hat im Gesamt-Weltcup bereits deutlichen Rückstand auf Geisenberger.

„Ich habe jetzt schon einen relativ komfortablen Vorsprung“, sagte Geisenberger mit Blick auf die Gesamtwertung. „Das macht mich sehr optimistisch.“ Allerdings sind erst vier von neun Rennen absolviert.

Über die Maximalausbeute von 400 Punkten dürfen sich die Doppelsitzer Wendl/Arlt freuen. Noch nie hatte der Bayern-Express einen Sieg in Sigulda verbuchen können, doch am Samstag ließ das derzeit überragende Duo der Konkurrenz einmal mehr nicht den Hauch einer Chance. „Wir sind zwar nicht mehr so schnell am Start, haben aber fahrerisch zugelegt“, erklärte Wendl den Höhenflug.

Hinter Wendl/Arlt, die ihren 14. Weltcup-Erfolg feierten, wurden die Österreicher Peter Penz und Georg Fischler Zweite. Dritte wurden die Italiener Christian Oberstolz und Patrick Gruber. Die WM-Zweiten Toni Eggert und Sascha Benecken landeten nach einem Patzer nur auf Rang acht und verpassten erstmals in diesem Winter die Podestplätze.