Rodel-Weltcup Loch patzt am Königssee - Sieg an Österreicher Kindl

Königssee (dpa) - Felix Loch hat den fast schon sicher geglaubten dritten Weltcupsieg in diesem Olympia-Winter verschenkt.

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Zumindest ein bisschen konnte sich der Rodel-Olympiasieger anschließend aber über seinen Patzer auf der Heimbahn am Königssee hinwegtrösten, denn zusammen mit seiner Frau Lisa sieht er erneut Elternfreuden entgegen. Der nach Lauf eins in Führung liegende Berchtesgadener fiel allerdings noch auf Rang elf zurück. „Es ist extrem ärgerlich, mir fehlen die Worte“, sagte Loch. Papa und Cheftrainer Norbert Loch meinte: „Das ist natürlich enttäuschend, er hat einen kapitalen Fehler gemacht. Aber es ist menschlich, das passiert.“

Den Sieg sicherte sich nach zwei Durchgängen der österreichische Weltmeister Wolfgang Kindl vor seinem Landsmann Armin Frauscher. Johannes Ludwig kam auf Rang drei vor Andi Langenhan, der somit vor dem Weltcup am kommenden Wochenende in Oberhof die interne Olympia-Norm erfüllte. Ralf Palik landete auf Platz zwölf, Christian Paffe auf Rang 14.

In der anschließenden Teamstaffel verpasste Deutschland mit Natalie Geisenberger, Ludwig sowie Tobias Wendl/Tobias Arlt den vierten Sieg im vierten Rennen wegen einer Disqualifikation. Die Doppelsitzer-Olympiasieger berührten beim Start das Tor und wurden wegen Frühstarts aus dem Rennen genommen. Den Sieg sicherte sich Italien vor den USA und Österreich.

Am Samstag gab es eine optimale Ausbeute. Erst feierten die Doppelsitzer um die Olympiasieger Tobias Wendl und Tobias Arlt einen deutschen Dreifacherfolg, dann legten die Frauen um die siegreiche Olympiasiegerin Natalie Geisenberger mit einem kompletten Podium nach. Auf ihrer Heimbahn am Königssee gewann Geisenberger mit 0,103 Sekunden Vorsprung vor Dajana Eitberger und Junioren-Weltmeisterin Jessica Tiebel. Weltmeisterin Tatjana Hüfner musste kurzfristig wegen einer Wadenverletzung absagen.

„Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet, dass es nach dem Training in dieser Woche doch noch so aufgeht“, sagte Geisenberger. Lob gab es von Loch: „Natalie hat zuletzt etwas gehadert, es aber mit ihrer Wettkampfhärte wieder rausgeholt.“ Die Überraschung schlechthin lieferte Juniorin Tiebel bei ihrem ersten Weltcupstart. „Jessi war mit dem dritten Platz als Weltcup-Einstieg ganz stark“, meinte Loch.

Die Olympiasieger Wendl/Arlt sind laut Loch auch wieder in der Spur. Nach durchwachsenen Leistungen feierten sie ihren ersten Weltcupsieg in diesem Olympia-Winter, nachdem sie bislang nur das Sprintrennen in Winterberg siegreich gestalten konnten. „Wir sind hart mit ihnen umgegangen, weil uns zuletzt einiges nicht gefallen hat. Jetzt haben sie ihre Stärken wieder ausgepackt. Mich beruhigt es ein bisschen mit Blick auf Olympia, dass wir die Tobis wieder in der Spur haben“, sagte Loch.

Das bayerische Duo verwies die Thüringer Toni Eggert und Sascha Benecken auf Rang zwei und feierte den neunten Sieg nacheinander am Königssee. Für die Weltcupführenden Eggert/Benecken war es die erste Niederlage nach bislang fünf Siegen in fünf Rennen. Auf Rang drei kamen die Sauerländer Robin Geueke/David Gamm.