Olympiasiegerin Hüfner will mehr: „Bin hungrig“

Igls (dpa) - Drei WM-Titel, vier Weltcup-Gesamtsiege - doch vor dem Start in den WM-Winter ist Rodel-Olympiasiegerin Tatjana Hüfner alles andere als satt.

„Ich bin hungrig. Und ich bin Perfektionist. Ich will immer das Optimum abrufen“, betonte die 28-Jährige vor dem Weltcup-Auftakt im österreichischen Igls. Nicht nur Hüfner, auch Olympiasieger Felix Loch sowie die Doppelsitzer Tobias Wendl und Tobias Arlt starten wieder einmal mit großen Hoffnungen in die Saison, deren Höhepunkt in zweieinhalb Monaten mit der Heim-WM in Altenberg ansteht.

28 Weltcup-Siege hat Hüfner zu Buche stehen. Und auch in diesem Winter dürfte an der Überfliegerin kaum ein Weg vorbeiführen. Bei den internen Ausscheidungsrennen der deutschen Rodel-Asse präsentierte sich die Olympiasiegerin in bestechender Frühform und brachte Bundestrainer Norbert Loch regelrecht ins Schwärmen. „Was Tatjana auf das Eis bringt, ist schon richtig stark. Sie ist einfach eine Klasse für sich.“

Dabei lief in der Vorbereitung längst nicht alles rund. Erst zog sich die Ausnahmefahrerin beim Basketball eine Kapselverletzung am Finger zu. Vor zwei Wochen stürzte sie dann auf der WM-Bahn in Altenberg und erlitt eine Fußverletzung. Doch alles halb so schlimm: „Es gab diese kleinen Rückschläge. Aber ich bin absolut fit, um in die Saison zu starten“, sagte sie.

Und die Konkurrenz? „Die anderen schlafen nicht. Aber ich konzentriere mich nur auf mich. Die Leistungen der anderen kann ich ja ohnehin nicht beeinflussen.“ Ärgste Widersacherinnen dürften auch in diesem Winter die Olympia-Dritte Natalie Geisenberger und die Kanadierin Alex Gough sein, die mit ihrem Weltcup-Coup im Februar den 13 Jahre langen Siegeszug der deutschen Frauen beendete. „Sie ist eine ernstzunehmende Konkurrentin. Aber letztes Jahr konnte sie nur gewinnen. Jetzt muss sie das bestätigen“, bemerkte Hüfner.

Bei den Männern war im vergangenen Winter wieder einmal kein Kraut gegen den Italiener Armin Zöggeler gewachsen. Nun will Olympiasieger Felix Loch endlich auch im Gesamt-Weltcup zuschlagen. „Das ist auf jeden Fall ein Ziel“, sagte der junge Berchtesgadener. Noch sieht sich der zweimalige Weltmeister aber nicht in Topform: „Die Sicherheit fehlt noch ein bisschen. Es war bislang nicht ganz so toll. Ich hatte es mir etwas besser erhofft.“

Mit erneut großen Hoffnungen gehen auch die deutschen Doppelsitzer die Saison an. Überraschend konnten Wendl/Arlt im vergangenen Winter den Gesamtweltcup gewinnen. Dies will der Bayern-Express bestätigen.