Rekord-Rennrodler Zöggeler beendet aktive Karriere
Mailand (dpa) - Einer der erfolgreichsten Wintersportler der Historie und Rekord-Medaillengewinner bei Olympia beendet seine aktive Karriere: Rennrodler Armin Zöggeler hat seinen Rücktritt verkündet.
Der 40 Jahre alte Südtiroler gab seine Entscheidung bei einer Pressekonferenz des italienischen Verbandes in Mailand bekannt. „Schon nach Olympia hat mir mein Instinkt gesagt, dass das der richtige Zeitpunkt ist“, erklärte der Ausnahmeathlet, der im Februar in Sotschi Bronze gewonnen hatte. „Ich wollte aber zu 100 Prozent sicher sein, dass das nicht nur aus der Emotion heraus kam.“
Zöggeler fuhr in seiner mehr als 20-jährigen Karriere unter anderem zu sechs Weltmeistertiteln im Einzel, zehn Gesamtweltcuptriumphen und 57 Weltcupsiegen - allesamt Rekorde in dieser Sportart. Außerdem gewann er von 1994 in Lillehammer bis 2014 in Sotschi bei allen sechs Winterspielen eine Medaille, darunter 2002 und 2006 Gold. Das gelang weder im Sommer noch im Winter einem anderen Athleten.
Der Carabinieri und Familienvater aus Völlan in der Nähe von Meran kündigte an, künftig als Trainer und Betreuer dem Rodelsport erhalten zu bleiben. „Ich habe viele Ziele, aber jetzt denke ich daran, eine Mannschaft aufzubauen, die bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen Medaillen gewinnt“, sagte Zöggeler.
Schon in Sotschi nach seinem dritten Platz hatte er durchblicken lassen, seine Laufbahn wohl kaum noch zu verlängern. Er war zuletzt dann auch nicht mit der Nationalmannschaft ins Trainingslager nach Norwegen gefahren. Nach dem Rücktritt des Erfolgsgaranten setzt der italienische Verband vor allem auf den 21 Jahre alten Dominik Fischnaller, der im Vorjahr sein erstes Weltcuprennen gewonnen hatte.
Allerdings hinterlässt Zöggeler riesige Fußstapfen: Als er sich in den 90er Jahren im Weltcup etablierte, wurde er zum ärgsten Rivalen von Georg Hackl, den er 2002 in Salt Lake City dessen vierte Goldmedaille verwehrte. Danach war Zöggeler jahrelang die klare Nummer eins in der Rodelwelt, gewann zwischen 2004 und 2011 siebenmal den Gesamtweltcup, ehe sich Felix Loch zum besten Rodler aufschwang.