Rodler Loch und Co. nehmen Kurs auf Sotschi
Igls (dpa) - Olympia 2014 fährt immer mit. Die WM in Kanada ist für die deutschen Rodler um die Olympiasieger Tatjana Hüfner und Felix Loch der Saison-Höhepunkt, das große Ziel Sotschi aber auch im vorolympischen Winter allgegenwärtig.
„Es geht Richtung Winterspiele - jetzt schon“, stellt Bundestrainer Norbert Loch vor dem Weltcup-Start an diesem Wochenende im österreichischen Igls klar. „Diese Saison ist vor allem auch Vorbereitung für Sotschi.“ Auf dem Weg dahin haben seine Top-Athleten Hüfner und Loch einiges zu verteidigen.
Überflieger Loch hat für die Konkurrenz vor dem Start in den Winter nicht wirklich gute Nachrichten. „Ich bin auf einem guten Weg. Ich bin am Start ein bisschen schneller geworden“, sagt der 23-Jährige, der sich 2011/12 nicht nur den dritten WM-Titel sicherte, sondern erstmals auch Weltcup-Gesamtsieger wurde. Dabei spricht - wie für alle deutschen Rodler - auch für Loch neben allen fahrerischen Qualitäten schon bislang die enorme Athletik am Start. Vor allem Altmeister wie der Italiener Armin Zöggeler, der seine Karriere bis Sotschi fortführen will, geraten da immer mehr ins Hintertreffen.
„Im letzten Winter sind wir eine Top-Saison gefahren. Das war sensationell“, sagt Loch, der sich zusammen mit Andi Langenhan alle Weltcup-Siege aufteilte. „Wenn ich nicht vorne war, war der Andi vorne. Und ich hoffe, dass es für uns in diesem Jahr so weitergeht.“
Richtig zu kämpfen mit der gewachsenen Konkurrenz hatte dagegen in der vergangenen Saison Tatjana Hüfner. Die Ausnahmefahrerin biss sich jedoch durch und holte sich neben dem vierten WM-Titel auch den fünften Weltcup-Gesamtsieg in Folge. Hüfner geht wieder als unbestrittene Nummer eins in den Winter, die vergangene Saison mit nur drei Weltcup-Siegen war aber für das große Ziel Sotschi ein deutlicher Warnschuss.
„Das wird eine sehr spannende Saison“, weiß die 29-Jährige, die sich aber nicht zu viel um die Konkurrenz von Teamkollegin Natalie Geisenberger, Alex Gough (Kanada) oder Tatiana Iwanowa (Russland) kümmern will. „Ich muss mich allein mir auseinandersetzen“, erkennt Hüfner. „Ich genieße jedes Rennen und ich will jedes Rennen gewinnen.“
Als erste Frau kann sie den sechsten Weltcup-Gesamtsieg einfahren, derartige Statistiken sind aber nicht ihre Sache: „Ich muss niemanden übertrumpfen. In die Rodel-Geschichtsbücher habe ich mich schon eingetragen. Einmal mehr oder weniger interessiert mich nicht“, sagt Hüfner nüchtern wie immer.
Viel Selbstvertrauen soll her auf dem Weg zu Olympia. Und ganz am Ende der WM-Saison steht ja auch noch das Weltcup-Finale in Sotschi an. „Das ist natürlich schön zu wissen, wo man tatsächlich steht auf der Bahn“, sagt Hüfner zur Generalprobe für die Winterspiele 2014. „Für mich ist es eine tolle Bahn“, ist sich Loch nach der jüngsten Trainingswoche sicher. Die Konkurrenz wird's nicht gerne hören.