Rodlerin Hüfner siegt und siegt
Park City (dpa) - Jubiläumssieg für Tatjana Hüfner, Gesamtführung für Tobias Wendl und Tobias Arlt: Sechs Wochen vor der WM haben sich die deutschen Rodler erfolgreich in die Weihnachtspause verabschiedet.
Hüfner hofft nun auf besinnliche Tage.
Vier Siege, acht Bestzeiten: Nach ihrer unglaublichen ersten Saisonhälfte freute sich „Dominatorin“ Tatjana Hüfner erst einmal auf viel Abstand vom Rodel-Sport. „Weihnachten steht vor der Tür, und das werde ich gemeinsam mit meiner Familie ganz gemütlich verleben. Und da wird es auch erstmal nicht ums Rodeln gehen!“, sagte die Olympiasiegerin nach ihrem 25. Weltcup-Sieg in Park City (USA). Im langen Schatten der Top-Athletin fuhr Anke Wischnewski auf Platz zwei. Auch Andi Langenhan gelang bei den Herren ein zweiter Rang. Die Doppelsitzer Tobias Wendl und Tobias Arlt bauten mit Rang drei ihre Führung in der Weltcup-Gesamtwertung aus.
„Besser hätte der erste Teil der Saison für mich nicht laufen können“, staunte Hüfner nach ihrem vierten Sieg im vierten Rennen des WM-Winters. Wie schon bei den drei vorangegangenen Stationen fuhr die 27 Jahre alte Oberwiesenthalerin auch auf der Olympia-Bahn von 2002 in beiden Läufen Bestzeit und konnte nach ihrem Jubiläumserfolg gelassen den Aufgaben im neuen Jahr entgegenblicken. „Ich werde weiter an mir arbeiten, um möglichst oft einen Schritt voraus zu sein“, sagte Hüfner, die auf ihren vierten Gesamtsieg in Serie hofft. Die einmal mehr geschlagene Konkurrenz wird's nicht gerne hören.
Wischnewski machte als Zweite den erneuten Doppelerfolg der deutschen Frauen perfekt. „Ich komme immer näher dran. Wenn der Start mal ein bisschen schneller geht, kann ich auch mal ganz oben stehen“, sagte Hüfners Vereinskollegin. Weniger gut lief es für Natalie Geisenberger. Die Olympia-Dritte hatte im Training mit Nackenproblemen zu kämpfen und verpasste als Vierte ihren dritten Podestplatz der Saison.
„Sauber!“, meinte Andi Langenhan nach seinem ersten Podestplatz im WM-Winter. „Ich bin froh, dass ich meine Form endlich einmal umsetzen konnte. Ein schöneres Geschenk hätte ich mir vor Weihnachten nicht machen können“, sagte der 26-Jährige aus Zella-Mehlis.
Olympiasieger Felix Loch verpasste als Vierter das Podest und hatte am Ende eine halbe Sekunde Rückstand auf den erneuten Sieger Armin Zöggeler (Italien) - im rasanten Rodelsport eine halbe Ewigkeit. Jan Eichhorn wurde Siebter, Johannes Ludwig Neunter. Der Olympia-Zweite David Möller landete nur auf dem elften Rang und büßte wertvollen Boden im Kampf um die Gesamtwertung ein.
Rundum zufrieden verabschiedeten sich die Doppelsitzer Wendl/Arlt mit Rang drei in die Auszeit. „Wir haben uns die Bahn hart erarbeitet“, sagte Wendl. Bei seinem ersten Auftritt in Park City unterstrich der „Bayern-Express“ mit dem dritten Podestplatz des Winters seine starke Form und baute die Führung in der Gesamtwertung sogar leicht aus. „Jetzt kann Weihnachten kommen, wir freuen uns auf zu Hause. Endlich ein paar Tage entspannen“, sagte Hintermann Arlt.
Der Sieg ging doppelt an die Konkurrenz aus Österreich: Mit der Rarität einer auf die Tausendstelsekunde gleichen Endzeit teilten sich Andreas und Wolfgang Linger sowie Peter Penz/Georg Fischler den Sieg. „Im Schmäh haben wir schon einmal darüber gesprochen, dass es super wäre, wenn wir gemeinsam auf dem Siegerpodest ganz oben stehen würden. Dass dies nun wirklich geschehen ist, kommt mir vor wie ein Traum“, sagte der zweimalige Olympiasieger Andreas Linger.