Siege in Lake Placid: Geisenberger Maß der Dinge

Lake Placid (dpa) - Natalie Geisenberger bleibt zu Beginn des neuen Rodel-Winters eine Klasse für sich. Die Olympiasiegerin war beim zweiten Weltcup in Lake Placid erneut nicht zu schlagen.

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Sie setzte sich mit dem großem Vorsprung von einer halben Sekunde vor Erin Hamlin aus den USA und Teamkollegin Tatjana Hüfner durch.

Nach einem beeindruckenden Einzel führte die Miesbacherin auch noch die deutsche Teamstaffel auf die oberste Stufe des Siegerpodestes. Gemeinsam mit Felix Loch und dem Duo Toni Eggert sowie Sascha Benecken setzte sie sich vor den Mannschaften aus Italien und den USA durch.

Durch ihren 25. Weltcup-Einzelsieg festigte Geisenberger Platz eins in der Gesamtwertung und sorgte neben den famosen Doppelsitzern Toni Eggert/Sascha Benecken für gute Laune im deutschen Team - das noch am Samstag den ungewöhnlich schwachen Auftritt der Männer-Einsitzer um Favorit Felix Loch verdauen musste. Immerhin durfte der Olympiasieger zum Abschluss der zweiten Weltcup-Station noch im Team jubeln.

Nachdem Loch am Mount Van Hoevenberg als bester deutscher Einzelstarter nur Sechster geworden war, enttäuschte dessen Trainingskollegin Geisenberger einen Tag später nicht. Von den komplizierten Bedingungen mit heftigem Schneefall ließ sich die 26-Jährige nicht beirren und wiederholte im Olympia-Ort von 1932 und 1980 ihren Erfolg aus der Saison 2012/13. „Ich bin schon im Training gut mit der Bahn zurechtgekommen“, erinnerte die Siegerin und meinte zudem: „Der Schnee hat nicht gestört, die Bahn ist ja überdacht.“ Anke Wischnewski als Vierte und Dajana Eitberger auf Platz sieben rundeten das erfreuliche Gesamtergebnis der deutschen Frauen ab.

Geisenberger führt die Gesamtwertung nun mit der Maximalpunktzahl von 300 Zählern an - neben den regulären Rennen in Innsbruck und Lake Placid hatte Geisenberger am vorigen Wochenende auch den in dieser Saison erstmals ausgetragen Sprint-Wettkampf gewonnen. Zweite ist Hüfner, die sich nach etlichen Jahren mit Erfolgen rund um den Globus endlich auch auf der ungeliebten Bahn von Lake Placid freuen durfte, wo sie zuvor noch nie unter die Top fünf gefahren war.

Die ersten Fünf verpassten völlig überraschend die deutschen Männer um Loch. Hinter dem sechstplatzierten Favoriten wurde Johannes Ludwig Achter, Vize-Weltmeister Andi Langenhan schied gar nach einem Sturz im ersten Lauf aus. „Die drei etablierten Einsitzer Loch, Langenhan und Ludwig haben mich enttäuscht“, sagte Bundestrainer Norbert Loch. „Alle drei konnten nicht das zeigen, was sie drauf haben.“

Der souveräne Heimsieg von Tucker West, der vor einer Woche die Qualifikation für Innsbruck noch verpasst hatte, beeindruckte Felix Loch. „Das war eine grandiose Leistung“, sagte der viermalige Einzel-Weltmeister. „Heute hätte ihn niemand schlagen können. Sein Vorsprung ist sensationell.“ Nicht weniger als sieben Zehntelsekunden nahm der erst 19 Jahre alte Student dem Österreicher Wolfgang Kindl ab, Loch fehlten letztlich knapp 1,2 Sekunden auf den Sieger.

Für vollste Zufriedenheit sorgten die Doppelsitzer, allen voran die in dieser Saison noch ungeschlagenen Eggert/Benecken. „Nach drei Siegen auf zwei Bahnen können wir erst einmal zufrieden sein“, fand Toni Eggert. „Das sagt aber noch nicht, wie es weitergeht. Nächste Woche müssen wir uns wieder eine neue Bahn erarbeiten.“