Savchenko/Szolkowy in Lauerstellung WM-Zweite

Moskau (dpa) - Exzellent gelaufen und trotzdem nur in Lauerstellung: Wie im Vorjahr müssen die Chemnitzer Paarläufer Aljona Savchenko und Robin Szolkowy um den dritten Titel bei Weltmeisterschaften bangen.

Dieses Mal erlaubten sich die Sachsen allerdings keinen Fehler in der Megasport-Arena von Moskau, dennoch stufte das Preisgericht sie mit 72,98 Punkten hinter den Titelverteidigern Pang Qing/Tong Jian (China/74,00) und vor den Russen Tatjana Wolososchar/Maxim Trankow (70,35) ein.

„Wir wussten, dass es in der Höhle des Löwen schwer wird“, sagte Trainer Ingo Steuer mit Blick auf die Konkurrenz aus Russland, die frenetisch gefeiert wurde und den Heimvorteil sichtlich genoss. Doch auch Savchenko/Szolkowy wurden mit rhythmischem Klatschen durch die gelungene Kurzkür getragen. Nach dem Klasse-Programm applaudierte Steuer lange und umarmte seine Sportler. Bei der Wertung des Preisgerichts zogen die viermaligen Europameister lange Gesichter. Ein Punkt ist in der Kür aber leicht aufzuholen.

„Wir wissen, dass die Konkurrenz ihre Sache gut macht“, sagte Steuer, „aber wenn wir keine Fehler machen, können wir es noch schaffen. Die Chinesen waren heute einen Tick besser“. Zwar zog sich die Vorbereitung durch die WM-Absage im März in Tokio enorm in die Länge, doch Savchenko/Szolkowy sind wieder auf den Punkt fit.

Maylin Hausch/Daniel Wende (53,90/Oberstdorf) sind vorerst Zwölfte. Das Team von Coach Karel wurde für den Sturz beim dreifachen Wurfflip von den Preisrichtern abgestraft.

Die ehemalige ukrainische Läuferin Wolososchar, die auch zwei Jahre bei Steuer trainierte, startet nach einer einjährigen Sperre nun mit dem erfahrenen Trankow beim ersten großen internationalen Wettkampf. Ihre Vorstellung vor den Augen von Ministerpräsident Wladimir Putin war flüssig und synchron, aber das Preisgericht stufte sie noch nicht ganz oben ein.

Zuvor hatte der Berliner Peter Liebers das Kürfinale der besten 24 Läufer auf Rang 16 locker erreicht. Der 23 Jahre alte Sportsoldat lief ein fast fehlerloses Kurzprogramm zu Bluesklängen, zauberte einen sauberen dreifachen Axel aufs Eis und wurde mit der Saisonbestleistung von 67,73 Punkten belohnt. „Ich war heute richtig locker und konnte das Programm sicherer angehen als die Qualifikation vor zwei Tagen“, sagte Liebers. Wenn er die Platzierung in der Kür bestätigt, muss er bei der WM 2012 in Nizza nicht mehr durch die Qualifikation.

Der überragende Kanadier Patrick Chan übernahm mit der Rekord-Punktzahl von 93,02 Punkten die klare Führung vor Nobunari Oda (81,81) und dem Titelverteidiger Daisuke Takahashi (80,25) aus Japan. Bisher stand die Bestmarke für Kurzküren bei 91,30, die der Russe Jewgeni Pluschenko im Januar 2010 bei der EM in Talinn aufgestellt hatte.