Drei Spiele, null Punkte Der Flow bei Gladbach ist weg: Der Druck steigt
MÖNCHENGLADBACH · Drei Spiele, null Punkte – Gladbachs Start ins neue Jahr ist misslungen. Nun steigt der Druck, vor allem offensiv bessere Leistung zu bringen.
(dpa/lnw). Der Jahresauftakt ist verkorkst und Schlüsselspieler Franck Honorat auf unbestimmte Zeit weg. Das 1:3 (0:1) bei Bayer Leverkusen und damit die dritte Niederlage in Serie war nicht der einzige Rückschlag für Borussia Mönchengladbach, den Sportchef Roland Virkus am Samstagabend erklären musste. Der wochenlange Ausfall von Schlüsselspieler Franck Honorat dürfte die Borussia noch nachhaltiger beschäftigen als der schlechteste Auftakt in ein Kalenderjahr seit elf Jahren.
Der Franzose, der bei allen drei Niederlagen in diesem Jahr (0:1 gegen den FC Bayern, 1:5 in Wolfsburg und schließlich in Leverkusen) schmerzlich vermisst wurde, fehlt der Borussia weiterhin auf unbestimmte Zeit. „Franck wird länger ausfallen, das ist Fakt. Er wird gegen Bochum am Samstag nicht spielen können, auch in der Woche danach nicht gegen den VfB Stuttgart. Wie lange er insgesamt fehlen wird – das ist zum jetzigen Zeitpunkt Spekulation“, sagte Virkus, der einen Haarriss im Fuß des Offensivspielers bestätigte.
Ohne Honorat fehlt der
Gladbacher Offensive zu viel
„Sein Fehlen tut weh. Die Tiefe über Franck ist ein ganz wichtiges Element in unserem Spiel“, sagte Virkus. Ersatz soll es trotz des langen Ausfalls erst einmal nicht geben. „Das spielt erst mal keine Rolle“, sagte der Manager. „Wir haben ja gesagt, wir beobachten. Wenn uns einer aus dem Kern verlässt, dann schauen wir natürlich.“
Mit voller Kapelle ist Borussia eine konkurrenzfähige Mannschaft, die berechtigte Ansprüche auf einen einstelligen Tabellenplatz hat. Fehlen jedoch Schlüsselspieler wie Honorat oder Tim Kleindienst, wird es in der Offensive eng. Ohne beide fielen die Gladbacher in Wolfsburg sogar ganz auseinander.
Immerhin sorgte Rückkehrer Kleindienst nach überstandener Magen-Darm-Infektion durch seinen Ehrentreffer in der Nachspielzeit in Leverkusen noch für einen Lichtblick in der Offensive. „Tim hat da wieder weitergemacht, wo er aufgehört hat. Für uns ist er immens wichtig. Den Flow hatte er vorher und in dem sollte er schon bleiben“, sagte Virkus über den Toptorjäger, der nunmehr auf zehn Saisontore kommt.
Doch auch der Rest der Mannschaft sollte schnell zurück in den „Flow“ kommen. Zumindest die Einstellung scheint zu stimmen. „Ich glaube, mental sind wir gefestigt und haben das auf jeden Fall in petto, dass wir das wieder herumreißen können und nicht irgendwie in Tiefen stürzen“, sagte Mittelfeldspieler Robin Hack. „Ich bin überzeugt von der Mannschaft.“
Am kommenden Samstag (18.30 Uhr/Sky) geht es nun gegen den abstiegsbedrohten, aber zuletzt stärker aufspielenden VfL Bochum. „Jetzt kommen die Spiele, wo wir in der Hinrunde nicht weit weg waren. Da wollen wir natürlich jetzt punkten“, sagte Virkus. Doch die Hinrunden-Bilanz zeigt: Abgesehen von Bochum (2:0) verlor Gladbach gegen die darauffolgenden Gegner VfB Stuttgart (1:3) und Eintracht Frankfurt (0:2). Zu viele weitere Niederlagen könnten die Stimmung endgültig ins Gegenteil verkehren.