Schöpp und Co. enttäuschen bei Curling-WM

Riga (dpa) - Auch Deutschlands Curling-Frauen müssen im Kampf um das ersehnte Olympia-Ticket nachsitzen.

Die Auswahl des SC Riessersee um die zweimalige Weltmeisterin Andrea Schöpp kam bei der WM im lettischen Riga nur auf den vorletzten Platz und verpasste damit die direkte Qualifikation für die Winterspiele in knapp einem Jahr hauchdünn. „Natürlich ist das enttäuschend. Unsere Mannschaft hat über das gesamte Turnier immer wieder gute Ansätze gezeigt, aber zu oft die sich bietenden Chancen liegen lassen“, klagte Sportdirektor Rainer Nittel vom Deutschen Curling-Verband (DCV).

Dabei hatte alles so gut angefangen. Mit zwei Siegen war das junge Team um Routinier Schöpp in das Turnier gestartet, doch dann riss der Faden. Ein einziger Erfolg gegen Gastgeber Lettland folgte noch, ansonsten setzte es für die deutsche Auswahl eine Niederlage nach der anderen. Und mit dem 6:7 gegen Italien war das Scheitern in der direkten Qualifikation besiegelt. „Mit einem Sieg wären wir dabei gewesen“, rechnete Nittel vor.

Die finale Partie der Weltmeisterinnen von 2010 war ein Abziehbild der gesamten WM. „Eigentlich waren wieder genug gute Steine dabei“, erkannte Bundestrainer Martin Beiser. Eigentlich. Nur nutzten seine Frauen wieder einmal ihre Möglichkeiten nicht und standen am Ende mit leeren Händen da. „Wir hatten in fast allen Spielen unsere Chancen. Aber wir waren dann oft nicht clever genug“, erklärte Nittel.

Auch Routinier Schöpp konnte bei der WM nicht ganz so souverän auftrumpfen wie gewohnt. Vor einem Jahr hatte sie sich bei einem Skiunfall eine Fraktur des Schienbeinkopfes zugezogen. Eine hartnäckige Verletzung, die die inzwischen 48-Jährige lang außer Gefecht setzte. „Sie war noch nicht so wettkampfstabil wie in ihren besten Zeiten“, befand denn auch Nittel.

Aber noch gibt es ja eine Chance für Olympia. Wie auch die Männer haben die deutschen Curling-Frauen am Jahresende eine letzte Möglichkeit, sich doch noch für die Winterspiele in Sotschi zu qualifizieren. Womöglich vor heimischer Kulisse, denn der DCV hat sich mit Füssen für das Turnier vom 11. bis 15. Dezember beworben. Je zwei Länder im Männer- und Frauenbereich können sich über diesen Umweg noch die Sotschi-Teilnahme sichern. Bislang fehlten nur die Frauen des DCV einmal bei Winterspielen - 2006 in Turin.