Weltcup in Gröden Deutsche Speedfahrer schwanken noch
St. Christina in Gröden (dpa) - Die Richtung stimmt - doch vor allem in der Abfahrt müssen die deutschen Skirennfahrer vor der heißen Saisonphase noch nachlegen.
Weder in Val d'Isère vor zwei Wochen noch beim Alpin-Klassiker in Gröden am Samstag lieferte das Speed-Team des Deutschen Skiverbands die erhofften Resultate in Richtung Top 15. Andreas Sander und Josef Ferstl verpassten in einem knappen Rennen auf der Saslong gar die Punkte. „Das war schon ein Rückschlag, denn wir waren bis in die Haarspitzen motiviert“, sagte Alpin-Direktor Wolfgang Maier einerseits, betonte aber, dass die Stimmung „allemal“ positiv sei. „Wir kommen! Die Jungs sind nicht aufzuhalten.“
Der Grund für den Optimismus ist nämlich die Performance im Super-G, wo am Freitag gleich drei DSV-Fahrer überzeugten und überraschten und Sander gar mittelfristig in Richtung Podium schielen darf.
Am Samstag sorgte neben der Enttäuschung ein Youngster für Freude: Der 23-jährige Thomas Dreßen war mit Abfahrts-Rang 26 sehr zufrieden, tags zuvor im Super-G war ihm als 17. eine persönliche Bestleistung gelungen. Dass er „zweimal so gute Rennen fahre, das ist schon geil und freut mich brutal“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.
Ferstl war im Super-G ebenfalls noch nie so gut wie bei seinem 13. Rang am Freitag. Im vierten Rennen nach einem Kreuzbandriss verpasste er bei der Schussfahrt am Samstag dann aber die Punkteränge. Der Rückstand auf die Spitze war nicht groß, 1,67 Sekunden fehlten auf Überraschungssieger Max Franz aus Österreich. „Eigentlich war es gar nicht so schlecht. Es geht weiter, wir werden weiter kämpfen“, sagte Ferstl und ging optimistisch in die kurze Weihnachtspause.
Die größte Ergebnisdifferenz musste Sander erklären. Am Freitag war Sander noch Fünfter geworden und hatte das beste Weltcup-Ergenis der Karriere verbucht, in der Abfahrt wurde er nur 33. „Das heute ist für mich ein bisschen unerklärlich“, sagte Sander. „Ich weiß nicht, woran es gelegen hat. Das muss ich jetzt analysieren.“ Sportchef Maier meinte, dass der Ennepetaler wegen Materialproblemen abgehängt wurde.
Zwischen den Jahren steht eine Abfahrt von Santa Caterina an. Danach folgen im Januar die Speedklassiker von Wengen, Kitzbühel und Garmisch-Partenkirchen - und dann schon die WM in St. Moritz.