Härtetest: Dopfer Achter - Ligety siegt in St. Moritz
St. Moritz (dpa) - Felix Neureuther ließ sich vom Physiotherapeuten am Schliersee behandeln, Fritz Dopfer haderte bei der Olympia-Generalprobe mit dem zweitbesten Saison-Ergebnis im Riesenslalom.
„Mit dem ersten Lauf kann ich zufrieden sein“, sagte der als Achter beste Deutsche beim Weltcup in St. Moritz. „Im zweiten Lauf habe ich mich sehr schwergetan, dass ich auf Zug komme. Ich bin zu wenig aggressiv gefahren, ich bin zu sehr auf Sicherheit gefahren.“ Einen Tag nach der wetterbedingten Absage der Abfahrt landete bei schwierigen Sichtverhältnissen Skirennfahrer Stefan Luitz auf Position 15, Dominik Schwaiger fuhr als 21. seine ersten Weltcup-Punkte ein.
An einen Mann reichten aber keiner heran: Ted Ligety. Der Weltmeister aus den USA holte sich auf überlegene Art den Sieg beim Olympia-Härtetest vor Marcel Hirscher aus Österreich und Alexis Pinturault aus Frankreich. Neureuther hatte seinen Start wenige Tage vor Beginn der Winterspiele wegen Rückenproblemen abgesagt.
Dopfer machte wie auch vielen seiner Konkurrenten die Corviglia zu schaffen. „Auf dieser unruhigen Piste mit dieser schwierigen Sicht muss man Vertrauen haben“, meinte der 26-Jährige, der sich für Sotschi rechtzeitig auf Betriebstemperatur bringen will. „Ich weiß, an was ich arbeiten muss in den nächsten zwei Wochen. Das werde ich tun. Ich denke, dann bin ich gut gerüstet für Sotschi“, sagte er.
Mit der Piste hatte auch der leicht grippegeschwächte Luitz seine Müh und Not. „Da brennen die Oberschenkel, wenn man nicht ganz fit reingeht“, räumte der Athlet vom SC Bolsterlang ein. Dennoch: „Das Rennen war wichtig für mich“, beschrieb Luitz die Bedeutung des Olympia-Checks. Ein paar Tage rasten, dann trainieren und danach gen Sotschi reisen - so sein Plan für die nächsten Tage. Die Winterspiele stehen dagegen nicht auf dem Programm von Schwaiger, der sich zum Verschnaufen zu seiner Freundin verabschieden wollte. „Ich bin richtig happy“, sagte er in der ARD grinsend. „Ich bin zufrieden mit meiner Fahrt.“
Während sich die Konkurrenz in St. Moritz für Sotschi warmfuhr, ließ sich Neureuther bei seinem Physiotherapeuten am Schliersee behandeln. „Im Endeffekt muss ich jetzt erstmal eine Pause einlegen, weil ich Olympia nicht gefährden will“, begründete der WM-Zweite im Slalom in der ARD am Sonntag in einem Telefoninterview seine Wettkampfpause im Ski-Weltcup noch einmal mit Blick auf die Olympischen Winterspiele. „Ich will eine schmerzfreie Vorbereitung, damit ich zu 100 Prozent fit bin.“
Beim Einfahren zum Weltcup in Schladming war es ihm am Dienstag nach eigener Aussage „ein bisschen in den Rücken geschossen“. Daher sein Start-Verzicht für St. Moritz. Die Vorfreude auf Sotschi, wohin es für Neureuther am 14. Februar geht, ist bei ihm jedenfalls groß: „Ich freue mich auf die Spiele.“