Höfl-Riesch gibt Karriere-Entscheidung bekannt
München (dpa) - Das Rätselraten um Maria Höfl-Rieschs Zukunft endet am Flughafen in München. Dort bekommt die beste Abfahrerin des Winters am Donnerstag ihre Kristallkugel überreicht. Es ist die womöglich letzte ihrer Karriere.
„Maria wird morgen ihre Entscheidung bekanntgeben, wie es weitergeht“, teilte das Management der dreimaligen Olympiasiegerin auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa mit. Fährt sie noch die Weltmeisterschaften in den USA im Februar 2015 oder war der Sturz beim Weltcupfinale auf der Lenzerheide der Abschied von der Weltcupbühne - diese Frage soll im Beisein von DOSB-Präsident Alfons Hörmann beantwortet werden.
Schon vor ihrer Abreise aus der Schweiz kündigte die Skirennfahrerin an, eine Entscheidung bald treffen zu wollen. „In den Urlaub möchte ich das nicht mitnehmen, den Urlaub möchte ich auf jeden Fall genießen. Ich glaube, das kann ich nur, wenn da klare Verhältnisse herrschen“, sagte die 29-Jährige nach dem bitteren Ende ihrer Gesamtweltcupträume.
Ein Muskelfaserbündelriss an der Adduktorengruppe des linken Oberschenkels, eine schwere Prellung am linken Schultergelenk, eine schwere Knochenprellung am Oberarmkopf sowie ein Kapseleinriss am Ellenbogen mit Muskelrissen lautete die Diagnose nach ihrem schweren Sturz. Als am 12. März bei der Siegerehrung für die Disziplin-Wertung die Nationalhymne gespielt wurde, war Höfl-Riesch auf dem Weg ins Krankenhaus. Einen Tag später machte Anna Fenninger aus Österreich dann den Erfolg im Gesamtweltcup perfekt.
Ihre Trophäe kriegt Höfl-Riesch nun mit etwas Verspätung. Die kleinen Kugeln im Slalom (2009, 2010), Super-G (2008) und Kombination (2008) und die große für den Gesamtsieg (2011) hat sie schon bekommen. Die „Wunschmedaille“ bei Olympia in Sotschi verpasste Höfl-Riesch, nun gibt es wenigstens diese langersehnte Auszeichnung in der Königsdisziplin.
2005 erlitt Höfl-Riesch zwei Kreuzbandrisse, die sie die Olympia-Teilnahme 2006 und wohl viele Weltcup-Erfolge kosteten. Die Erinnerungen an diese schwierige Zeit waren oft präsent. Wenn es um Verletzungen von Konkurrentinnen ging oder sie einmal nicht volle Attacke fuhr, führte sie die eigenen Verletzungen manchmal an. So etwas wollte sie nicht noch einmal erleben müssen.
Mit einer nicht ganz so schweren Verletzung aufhören oder doch nochmal angreifen und womöglich Abfahrtsweltmeisterin in den USA werden - für diese Entscheidung wollte Höfl-Riesch in den letzten Tagen „in mich reinhören - und hoffentlich wissen, was das Richtige ist“, wie sie der dpa sagte. Das Resultat gibt sie nun bekannt.