Höfl-Riesch: Medaille in Königsdisziplin ist „cool“

Schladming (dpa) - Nach Gold in der Super-Kombination hat Maria Höfl-Riesch in der Abfahrt ihr zweites Edelmetall bei der Ski-WM geholt. Nach dem Ritt zu Bronze sagte sie, es sei „schon cool, dass es hier mit einer Medaille in der Königsdisziplin geklappt hat“.

Wie fühlt sich das an, jetzt schon die zweite Medaille bei diesen Titelkämpfen?

Höfl-Riesch: „Gut, sehr gut. Vor allem, weil es wirklich schwierig war. Man hat den Rennverlauf gesehen. Gegen die Wahnsinnszeit von der Nadia Fanchini hat lange gar keiner eine Chance gehabt. Auch von der Top-Sieben-Gruppe sind nur sehr wenig noch rangekommen. Ich bin überglücklich. (...) Mit den vier Hundertstelsekunden, das ist sicher auch ein bisschen glücklich, aber das gehört auch dazu bei einer WM und es war auch schon oft genug anders in der Saison. Ich bin einfach nur zufrieden.“

Wann waren Sie sicher, dass es zur Medaille reichen wird?

Höfl-Riesch: „Ich habe gewartet bis nach Nummer 30, das war die Marianne Kaufmann, die auch im Training einmal sogar Schnellste war, glaube ich. Bis die unten war, habe ich mich nicht getraut, mich zu freuen.“

Was haben Sie besser gemacht als all die anderen, die man zu den Favoriten gezählt hat?

Höfl-Riesch: „Ich hab das Rennen nicht so genau mitverfolgt, weil ich so gezittert hab'. Ich konnte gar nicht mehr hinschauen. Ich habe nur später gesehen, dass teilweise die Sicht gewechselt hat. Mal mehr Sonne, mal weniger. Das hat sicher ein bisschen was damit zu tun. Bei (Tina) Maze und (Stacey) Cook habe ich gar nicht gescheit hinschauen können, immer nur kurz bei den Zeiten und dann wieder weg.“

Wie wichtig war die Kombination für den Erfolg heute?

Höfl-Riesch: „Auf jeden Fall hat mir das ein Selbstvertrauen gegeben, dass ich da in der Kombi-Abfahrt so gut dabei war. Und auch ein gutes Gefühl auf dem Hang hatte, für den Schnee. Ich bin ja hier beim Finale im März überhaupt nicht zum Fahren gekommen. Aber da war es auch ein Sumpf, jetzt ist eine Eisglatze. Gegensätzlicher kann es nicht sein. Ich bin froh, dass es so ist. Wir haben selten so gute, aber auch schwierige Bedingungen im Weltcup.“

Was war oder was ist mit ihrem Knie?

Höfl-Riesch: „Ich hab im rechten Knie von einer alten Verletzung immer mal wieder ein bisschen Probleme. Wenn ich in einer blöden Position da einen Schlag drauf kriege, dann spüre ich das immer wieder ziemlich, weil der Knorpel da einfach leicht beschädigt ist. Jetzt hier beim Fahren selber habe ich eigentlich gedacht, es ist kein Problem, aber über diese Sprünge, wenn man da so aufklatscht, dann hat es halt doch ein bisschen gestochen.“

Das ändert aber nichts am weiteren WM-Programm, oder?

Höfl-Riesch: „Mit dem Teambewerb, das ist noch nicht ganz endgültig entschieden, aber nicht wegen meinem Knie. Das wird sowieso erst am Montag festgelegt.“

Aber Lust zu fahren hätten Sie?

Höfl-Riesch: „Ich würde den Teambewerb gerne fahren, das ist toll und macht Spaß, da für's Team zu kämpfen. Und es ist auch eine Medaillenchance, auch wenn das in der öffentlichen Wahrnehmung nicht ganz so den Stellenwert hat wie eine Einzelmedaille. Ich hoffe, ich kann fahren.“

Wie nennt sich denn der Tanz, der da mit Hopsi getanzt wurde?

Höfl-Riesch: „Ich weiß nicht, was der mit mir machen wollte. Er hat gesagt, komm, ein Tänzchen. Da hab ich gesagt nein, ich kann nicht tanzen - aber da bin ich schon drin gewesen.“

Das war seit langem ihr bestes Abfahrtsresultat - gutes Timing!

Höfl-Riesch: „Wenn man die letzten drei Weltcup-Abfahrten anschaut, da war ich out, 19, 13 oder so, deswegen ist das schon cool, dass es hier mit einer Medaille in der Königsdisziplin geklappt hat.“