Höfl-Riesch mit „Schrecksekunde“ und Rang sieben

Beaver Creek (dpa) - Maria Höfl-Riesch erlebte bei der ersten Abfahrt des Olympia-Winters eine „Schrecksekunde“ - und war daher auch mit Rang sieben zufrieden. „Ich hatte Glück, dass ich drin geblieben bin“, sagte die Doppel-Olympiasiegerin am Freitag in Beaver Creek.

Die Skirennfahrerin vom SC Partenkirchen durfte bis zur Hälfte des Rennens auf eine Top-Platzierung hoffen. Doch mehrere Fehler im technisch anspruchsvollen Mittelteil kosteten zu viel Zeit und die Kombinations-Weltmeisterin konnte nur knapp einen Sturz verhindern.

Am besten kam, wie schon im Training, die Schweizerin Lara Gut durch den anspruchsvollen Kurs. Die 22-Jährige siegte beim Rennen in den USA vor Tina Weirather aus Liechtenstein. Rang drei ging an die Italienerin Elena Fanchini.

Auf einen Podestrang hoffte auch Höfl-Riesch, aber auch so untermauerte sie eine gute Speed-Form. „Es war kein perfektes Rennen, aber ein ganz ordentliches Resultat“, sagte die 29-Jährige nach dem ersten von drei Damen-Rennen in Beaver Creek. Dort findet in einem Jahr auch die WM statt. „Hier wird es keine Zufallsweltmeisterin geben“, prophezeite der deutsche Alpin-Direktor Wolfgang Maier. „Das ist eine sehr schwierige Piste. Ich glaube, es ist die schwierigste Piste, die im Augenblick im Frauen-Weltcup gefahren wird.“

Bei der Premiere auf der neuen Abfahrtsstrecke Raptor war Gut wie schon beim Saisonstart in Sölden zu stark für die Konkurrenz. Zwar konnte die 22-Jährige nicht ganz an ihre Fahrten aus dem Training anknüpfen, für ihren zweiten Abfahrtssieg im Weltcup reichte es aber dennoch. „Gestern bin ich viel besser gefahren, ich habe heute ein paar Fehler zu viel gemacht“, haderte die dreimalige WM-Dritte. „Lara ist in einer Topform“, lobte dagegen Österreichs Anna Fenninger, die Fünfte wurde.

Als 29. sammelte Michaela Wenig (Lenggries) in ihrem vierten Weltcup-Rennen noch Punkte. Veronique Hronek (Unterwössen) landete auf dem 43. Platz. Mannschaftlich sei das Potenzial nicht komplett abgerufen worden, sagte Maier. Gina Stechert und Viktoria Rebensburg hatten aus gesundheitlichen Gründen nicht starten können. Stechert will in der kommenden Woche in Lake Louise ihr Comeback geben, Rebensburg soll noch in Beaver Creek aus dem Starthäuschen fahren.

Die Amerikanerin Lindsey Vonn muss die Rennen ein Jahr vor ihrer Heim-WM wegen ihres Kreuzband-Einrisses auslassen. Sie plant ihr Comeback für das kommende Wochenende in Lake Louise. Die Abfahrtsolympiasiegerin absolvierte am Freitag mehrere Trainingsfahrten.

Beim wegen schlechter Sicht verkürzten Training in Lake Louise deutete Tobias Stechert, der vor einem Jahr Fünfter wurde und sich danach verletzte, als Achter gute Form an. Am schnellsten war einen Tag vor der ersten Herren-Abfahrt des Olympia-Winters der Norweger Aksel Lund Svindal unterwegs. „Wenn die Jungs eine Top-10-Platzierung fahren, wäre das ein klasse Einstieg“, sagte Maier.