Kein Top-5-Rang: Riesenslalom-Ass Rebensburg grübelt

Aspen (dpa) - Ein bisschen ratlos ließ dieser Riesenslalom von Aspen Viktoria Rebensburg und auch ihren Trainer zurück. Die deutsche Spitzenfahrerin hatte es beim zweiten Rennen der alpinen Ski-Saison wieder nicht ganz in die Spitze geschafft.

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Nach Rang sechs zum Auftakt in Sölden sprang für Rebensburg in den Rocky Mountains die siebtbeste Zeit heraus. Die Aufholjagd im zweiten Durchgang sechs Ränge nach vorne ließ das Resultat in besserem Licht erscheinen, zum Podium um Siegerin Lara Gut fehlten aber mehr als eineinhalb Sekunden. Ein schwacher erster Lauf hatte Rebensburg wieder um den Erfolg gebracht.

„Ich habe auch keine Erklärung“, sagte Damen-Bundestrainer Markus Anwander. Die 26-Jährige zeige starke Trainingseinheiten, sei fit. Im Wettkampf bringe sie ihr Potenzial aber momentan nicht auf die Piste. „Das einzige, was nicht passt, ist, dass sie es sich im Rennen nicht zutraut“, erklärte Anwander. „Der Kopf lässt sie nicht runter.“

Schon beim Abschwingen im Zielauslauf war der Olympiasiegerin von 2010 anzumerken, dass sie nicht zufrieden war. Sie schüttelte leicht den Kopf und zuckte etwas mit den Schultern. „Es sind ein paar Kleinigkeiten, ein paar Selbstverständlichkeiten, die mir momentan im Riesenslalom fehlen“, sagte sie. Aber welche Details? „Wenn ich das selber wüsste, hätte ich es schon verändert“, antwortete Rebensburg.

Die Oberbayerin ist die Nummer eins im deutschen Frauenteam, sie soll die junge Truppe führen und selbst lieber früher als später in den Kampf um den Gesamtweltcup eingreifen. Mit den anspruchsvollen Zielen ist der Deutsche Skiverband in die Saison ohne Großereignis gegangen.

Dass der Auftakt mit zwei Rängen außerhalb der Top 5 ausgerechnet in Rebensburgs Paradedisziplin nicht wie erhofft verlief, soll aber nicht zum großen Zweifeln verleiten. „Eigentlich kann sie das besser“, sagte Anwander, „aber wir haben jetzt keine Hektik. Es läuft ja nicht richtig schlecht, das war ein ordentliches Ergebnis.“

„Ordentliche“ Fahrten dürften auch in den kommenden Wochen nicht reichen fürs erste Podium des Winters. Das weiß auch Rebensburg, die in der Riesenslalom-Wertung schon 84 Punkte hinter der führenden Federica Brignone aus Italien zurückliegt. Die Sölden-Siegerin war in Aspen hinter Gut und Eva-Maria Brem aus Österreich Dritte geworden.

Rebensburg blickt optimistisch auf Lake Louise, wo am kommenden Wochenende zwei Abfahrten und ein Super G anstehen. „Das ist eine schöne Strecke. Da freue ich mich, Gas zu geben und Spaß zu haben.“