Norweger schocken Ski-Konkurrenz mit Dreifach-Erfolg
Gröden (dpa) - Aksel Lund Svindal und Kjetil Jansrud sorgen im alpinen Ski-Weltcup schon lange für norwegische Furore - nun haben die beiden Freunde einen dritten „Wikinger“ gefunden und beim Super-G in Gröden mit einem famosen Dreifach-Erfolg die Konkurrenz erstaunt.
Auf der berühmten Saslong verwies Svindal Vorjahressieger Jansrud (+0,34 Sekunden) und Aleksander Aamodt Kilde (+0,44) am Freitag auf die Plätze. Im Ziel grinste das Trio, das für das erste rein norwegische Weltcup-Podium seit März 1998 sorgte, um die Wette.
Die drei bilden eine eingeschworene Gemeinschaft. „Wir sind eines der Teams mit den meisten gemeinsamen Tagen auf Schnee“, erklärte Svindal nach seinem vierten Super-G-Erfolg im Grödental. Für die arrivierten Zwei war es nur eine Frage der Zeit, bis Youngster Kilde den ersten Erfolg feiert. „Wir haben eine Weile auf Aleks gewartet“, erzählte Jansrud, „jetzt zeigt er, was für ein guter Skifahrer er ist.“
Der 23 Jahre alte Kilde landete erstmals auf einem Weltcup-Podium. „Jetzt müssen wir ihm nicht nur Skifahren lehren, sondern auch deutsch“, juxte Svindal im Interview des österreichischen Fernsehens.
Ein beachtliches Rennen zeigten auch zwei deutsche Athleten, die zum jeweils besten Super-G-Resultat fuhren. Andreas Sander landete mit Startnummer 38 auf Rang 14, Josef Ferstl wurde trotz einer Rippenprellung und eines Fehlers guter 17. „Wir wussten ja, dass wir schnell Skifahren können“, sagte Ferstl, „jetzt haben wir es mal schwarz auf weiß.“ Ein 20. Rang jüngst in Lake Louise war zuvor das beste Weltcup-Ergebnis des Oberbayern im Super G. In Gröden störte ihn auch eine geprellte Rippe nach einem Trainingssturz nicht.
Noch weiter vorn landete sogar Sander, der einen 18. Rang vor mehr als vier Jahren als bestes Super-G-Resultat vorzuweisen hatte. „Ich habe schon lange darauf gewartet“, sagte der Skirennfahrer aus Ennepetal zum ersten Top-15-Rang. „Heute habe ich gespürt, dass ich riskieren kann. Ich habe gemerkt: Wenn nicht jetzt, wann dann.“ Nicht in die Punkte fuhren Thomas Dreßen (34.) und Klaus Brandner (42.).
Einen überragenden Tag erlebten aber die Norweger: Zum erst zweiten Mal in der Weltcup-Historie belegten die Skandinavier die Plätze eins bis drei. Letztmalig war es im Dezember 2007 in Beaver Creek den Österreichern gelungen, das Siegertreppchen nur mit Fahrern aus einer Nation zu belegen.
Nun hoffen Svindal und Jansrud, dass Kilde seine Klasse bestätigt. Von den körperlichen Voraussetzungen her sei dieser den zwei erfahrenen Athleten ohnehin bereits überlegen, berichtete Svindal über seinen Zimmerkollegen. Dieser gab das Lob nach seiner Podest-Premiere artig zurück: „Ich lerne jeden Tag und kann mir immer Sachen abschauen.“