Pinturault gewinnt Kombi - Hirscher und Svindal patzen

Kitzbühel (dpa) - Beide patzten im Slalom, aber im direkten Duell behielt Aksel Lund Svindal die Nase vorn. Wenige Stunden nach dem Super-G-Sieg auf der Streif fädelte der Norweger im zweiten Teil der Alpinen Kombination von Kitzbühel ein - wie sein Verfolger Marcel Hirscher.

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Beim von Alexis Pinturault angeführten französischen Dreifach-Erfolg blieben die beiden besten im Gesamtweltcup ohne Ergebnis. Bedient war insbesondere der Österreicher Hirscher. „Ich darf wieder gratulieren. Es ist kein Kraut gewachsen gegen ihn. Wenn er so weiterfährt, kann ich mich so drehen und wenden, wie ich will“, sagte er nach seinem missglückten Angriffsversuch im Kombi-Slalom in Richtung Svindal und meinte zu seinem Einfädler: „Ich war mir sicher, es hat irgendwas gehakelt. Die Befürchtung hat sich bestätigt. Joa: Scheiße.“

In der legendären Abfahrt bei den Hahnenkamm-Rennen in Tirol kann der große Favorit Svindal seinen Vorsprung von derzeit 107 Punkten nun am Samstag (11.45 Uhr) noch weiter ausbauen - falls er sich bei seinem Sturz im Slalom nicht verletzte. Unmittelbar nach der Bruchlandung auf dem Ganslernhang machte Svindal eine Bewegung, die Schmerzen im Oberschenkel vermuten ließen.

Am Sonntag im Slalom mit Felix Neureuther und Fritz Dopfer bekommt Hirscher die zweite Chance zum Kontern (10.30/13.30 Uhr). Einholen kann Hirscher den fünfmaligen Weltmeister Svindal in Kitzbühel aber nicht mehr, so viel war schon am Freitagabend sicher.

Wie gut der Norweger derzeit fährt merkte auch Andreas Sander. Mit Rang zehn und dem besten deutschen Super-G-Resultat der Streif-Geschichte war er noch immer mehr als eine Sekunde langsamer als der erneut überragende Svindal bei seinem siebten Saisonsieg.

Nach dem Flutlicht-Rennen verbuchte Sander mit Rang 15 in der Kombination sein bestes Weltcup-Ergebnis in dieser Disziplin und war sehr glücklich über den Auftakt in Kitzbühel. „Ich bin sehr, sehr zufrieden mit dem ganzen Tag“, sagte er in der ARD.

Victor Muffat-Jeandet (+0,89) und Thomas Mermillod Blondin (+0,92) fehlten auf Pinturault in der Kombination fast eine Sekunde, etwas weniger Vorsprung hatte Svindal im Super-G auf Andrew Weibrecht aus den USA (+0,31 Sekunden) und den Österreicher Hannes Reichelt (+0,42).

Nach der unter anderem von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone beobachteten Raserei über die Streif war der Norweger am Mittag sehr zufrieden mit sich. „Das war ein guter Lauf, ich bin ein ziemlich guter Super-G-Fahrer“, bemerkte Svindal ungewohnt offensiv. „Wenn man dann mit ziemlich viel Gas fährt von oben bis unten und fast fehlerfrei bleibt, dann ist das schon in Ordnung.“ Von den vier Super-G des Winters hat Svindal nun drei gewonnen.

Davon ist Sander noch ein großes Stück weit entfernt. Der zehnte Platz bei herausragend guten Bedingungen ohne eine einzige Wolke am Himmel dennoch ein Ausrufezeichen. „Im Moment ist es eine große Befriedigung“, sagte Sander. „Es ist schön für mich und für's ganze Team, dass es jetzt läuft.“