Rebensburg ausgeschieden - Maze-Sieg im Riesenslalom
Åre (dpa) - Das Weltcup-Wochenende in Åre hat für den Deutschen Skiverband (DSV) enttäuschend begonnen. Viktoria Rebensburg und Veronique Hronek ausgeschieden, Simona Hösl wegen eines Regelverstoßes disqualifiziert - so schlecht war die Bilanz nach einem Damen-Riesenslalom zuletzt vor elf Jahren.
Auch im Dezember 2003 schaffte es in Alta Badia keine deutsche Skirennfahrerin in die Endwertung.
Schon bevor Olympiasiegerin Tina Maze aus Slowenien ihren dritten Sieg im WM-Winter perfekt machte, war DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier konsterniert. „Es läuft gerade nicht. Dass wir solche Schwierigkeiten haben würden, hätte ich nicht erwartet“, sagte er am Freitag in Schweden, wenige Stunden vor dem Start von Felix Neureuther und Co. auf der selben Strecke.
Rebensburg analysierte ihr erstes Aus seit mehr als einem Jahr gelassen. „Es ist ärgerlich, beim Einfahren hab' ich gedacht, es könnte ein guter Tag werden“, berichtete sie. Aber schon im ersten Durchgang auf der vom Flutlicht erleuchteten Olympia-Piste lief kaum etwas zusammen.
Wie in Sölden und Aspen bewegte sich die Olympiasiegerin von 2010 viel zu verhalten. „Ich hatte kein super Gefühl beim Fahren“, berichtete die 25-Jährige, die seit dem Wechsel der Skimarke im Sommer noch nach der alten Sicherheit sucht. „Es ist schwierig, wenn man es nicht so von unten zurückbekommt, wie man es sich erhofft und gewohnt ist. Da fällt es schwer, ans Limit zu gehen.“
Im Vergleich zu den beiden ersten Riesenslaloms der Saison wirkte sich der große zeitliche Rückstand diesmal noch deutlicher auf die Platzierung aus - Rang 17. Sara Hector aus Schweden als Zweite und Eva-Maria Brem aus Österreich als Dritte konnten ihre Topplatzierungen verteidigen, der von Rebensburg erhoffte Traumlauf blieb im Finale aus.
40 Wochen wartet die Olympia-Dritte von Sotschi nun auf einen Podestplatz, so lange wie noch nie in ihrer Weltcup-Karriere. Auch wenn sich das zum größten Teil mit der Sommerpause erklären lässt, entspricht die Durststrecke nicht ansatzweise ihren eigenen Ansprüchen. „Es ist auf alle Fälle noch Luft nach oben. Ich bin aber auch der Meinung, dass nicht viel fehlt“, sagte Rebensburg.
Denn zumindest im Training und beim Einfahren lieferte sie gute Zeiten ab. Beim Üben gelingt das auch Veronique Hronek. „Im Training bekomme ich es hin, aber im Rennen läuft es einfach nicht“, sagte sie nach ihrem Fahrfehler und dem Aus nach wenigen Sekunden frustriert. In der Saison nach ihrem Kreuzbandriss schaffte es die 23-Jährige erst einmal in die Punkte - als 25. beim Auftaktrennen in Sölden.
Rebensburg dagegen war in den ersten Wettkämpfen der WM-Saison immer gut dabei. Die Leistungen aus der Vorbereitung konnte sie aber noch nicht abrufen. „Das umzusetzen im Rennen, das gelingt ihr speziell im ersten Durchgang zur Zeit nicht“, meinte Damen-Cheftrainer Markus Anwander. „Es spielt sicher eine Rolle, dass sie im Riesenslalom nicht hundertprozentig zufrieden ist. Da müssen alle mitwirken, dass es besser wird“, sagte er.
Rebensburg will sich jedenfalls nicht zu lange grämen: „Das ist für mich jetzt das Wichtige: konstruktiv bleiben und nicht den Kopf in den Sand stecken. Oder in den Schnee.“