Drei Medaillen als Ziel Skifahrer starten selbstbewusst in WM in St. Moritz
St. Moritz (dpa) - Drei WM-Medaillen insgesamt - und die erste davon möglichst schon zum Auftakt: Der Deutsche Skiverband (DSV) startet selbstbewusst in die 44. Ski-WM der Geschichte und setzt seine Hoffnungen vor allem in Felix Neureuther, Viktoria Rebensburg und Stefan Luitz.
„Wir wollen bei den Weltmeisterschaften mit einer kleinen, aber feinen Mannschaft um Medaillen kämpfen“, sagte Alpinchef Wolfgang Maier vor der Eröffnungsfeier am Montagabend im Nobel-Skiort St. Moritz. Insgesamt zwölf Athleten sind vom DSV bislang für die Wettkämpfe vom 6. bis 19. Februar nominiert.
Bereits im ersten Rennen am Dienstag ist Viktoria Rebensburg im Super-G eine der Kandidatinnen auf Gold, Silber und Bronze. Deutschlands beste Skirennfahrerin habe bei den vergangenen Großereignissen mit Olympia-Gold (2010) und -Bronze (2014) sowie WM-Silber (2015) bewiesen, „dass sie ihr Leistungsvermögen auf den Punkt abrufen kann“, betonte Maier. „Bei den Herren zählen Felix Neureuther und Stefan Luitz zu den Anwärtern auf Edelmetall.“
Ähnlich sieht es Ex-Skirennfahrerin Maria Höfl-Riesch, die 2013 in Schladming Gold in der Kombination holte und damit die bislang letzte deutsche Alpin-Weltmeisterin ist. „Felix Neureuther und Viktoria Rebensburg gehören auf jeden Fall zu den Medaillenkandidaten. Auch Stefan Luitz kann für eine Überraschung sorgen“, sagte sie beim Ball des Sports in Frankfurt am Samstagabend.
Für die beiden Techniker wird es aber erst zum Ende des zwölf Tage andauernden Großereignisses in der Schweiz ernst. Neureuther und Luitz haben ihren ersten Auftritt frühestens im Team-Event am 14. Februar. In dem Wettkampf will der DSV nach der Enttäuschung von vor zwei Jahren in den USA mindestens wie in Schladming Bronze holen. Bei dem als Parallel-Slalom ausgetragenen Rennen könnte auch Linus Straßer nach seinem ersten Weltcup-Sieg erstmals zum Einsatz kommen.
„Ein Format, das ich sehr, sehr spannend und schön finde. Ich hoffe also, dass wir ein Wörtchen mitreden können, wenn es um die Medaillen geht“, sagte Neureuther, der sich bei seinen aller Voraussicht nach achten und letzten Weltmeisterschaften zudem Top-3-Hoffnungen im Riesenslalom und Slalom macht. Nach seiner Knieverletzung ist der späte persönliche WM-Start für ihn hilfreich, um fit zu werden.
Für die fünf Jahre jüngere Rebensburg ist es die sechste WM. Wie vor zwei Jahren zählt die 27-Jährige im Super-G, der Abfahrt und dem Riesenslalom zu den Medaillen-Favoriten. Nach Silber im Riesenslalom will sie dieses Mal auch schon bei den Speed-Rennen zuschlagen: „Das, was ich zu tun habe, ist in meinem Kopf drin.“ Damen-Bundestrainer Markus Anwander sagte: „Es ist in jeder Disziplin was drin, speziell für die Vicky.“
Bei allen ihren Starts bekommt es Rebensburg mit Lara Gut zu tun. Die Schweizerin ist in Top-Form und durch ihre bislang drei Saisonsiege im Super-G vor allem in dieser Disziplin die klare Gold-Favoritin. In der Abfahrt zählt US-Skistar Lindsey Vonn nach ihrer erfolgreichen Rückkehr in den Weltcup trotz der langen Verletzungspause schon wieder zum Favoritenkreis. „Ich kenne diesen Berg. Ich weiß, wie man schnell fährt“, betonte sie jüngst in einem dpa-Interview.
Bei den Herren sind im Super-G am Mittwoch und der Abfahrt am Samstag zunächst vor allem der Norweger Kjetil Jansrud, Dominik Paris und Peter Fill aus dem italienischen Team sowie Travis Ganong aus den USA die Favoriten. Dazu kommen die Schweizer Lokalmatadoren um Beat Feuz und Abfahrts-Titelverteidiger Patrick Küng sowie Österreichs Speedfahrer um Super-G-Titelverteidiger Hannes Reichelt. Insgesamt sind in acht der elf Disziplinen die Titelverteidiger am Start.
Für Deutschland starten in Super-G und Abfahrt Andreas Sander, Josef Ferstl und Thomas Dreßen. Alle drei wollen ihre guten Eindrücke aus dem Weltcup-Winter bestätigen. „Ich weiß nicht, in welcher Disziplin ich mir eine bessere Platzierung erwarte - weil beides gut ist“, sagte Sander. „Wir müssen einfach das abrufen, was wir können und nicht überziehen. Wir wollen natürlich ganz vorne mitfahren“, meinte Ferstl.