Trotz Platz drei im Riesenslalom: Rebensburg unzufrieden
Aspen (dpa) - Die Turneinlage von Siegerin Tina Maze bemerkte Skirennfahrerin Viktoria Rebensburg fast nicht. Im Zielbereich des Riesenslaloms von Aspen war die Olympiasiegerin als Dritte schon auf dem Weg zum Podium - und gedanklich wohl noch bei ihrem Fehler in Durchgang eins.
„Das ist ein schweres Rennen gewesen. Der erste Lauf war nicht gut bei mir. Deshalb bin ich jetzt sehr froh, dass es aufs Podium gereicht hat“, meinte die Disziplin-Titelverteidigerin nach dem 14. Stockerl ihrer alpinen Weltcup-Karriere. „Es gibt schon noch ein paar Hausaufgaben zu machen.“
Auch Alpin-Direktor Wolfgang Maier sah am Samstag im US-Bundesstaat Colorado bei der 23-Jährigen noch Luft nach oben: „Mit ihrer Fahrt darf sie auch nicht ganz zufrieden sein“, stimmte er der Analyse zu, wertete den Podestplatz nach Rebensburgs Aus zum Saisonstart in Sölden aber natürlich als Erfolg. „Wenn man auf dem Podium steht, ist man in der absoluten Weltspitze. Aber sie hat von Haus aus einen sehr hohen Anspruch an sich.“
Die Ursache für 1,54 Sekunden Rückstand auf Maze und immer noch 0,64 Sekunden auf die Zweite, Kathrin Zettel aus Österreich, glaubt Maier zu kennen: „Meine persönliche Meinung ist, dass sie die Materialumstellung noch nicht komplett im Griff hat, so sind die hohen Zeitabstände zu erklären.“ Nach der Reform der Ski sind diese deutlich zäher zu manövrieren, dabei kommt Rebensburgs feinfühlige Fahrweise nicht so gut zur Geltung wie zuletzt. Das scheint sie auch selbst zu merken. „Die einen tun sich leichter, die anderen schwerer. Es gibt noch was zu tüfteln am Material“, sagte die Kreutherin. Seit dieser Saison müssen die Athleten mit längeren, schmaleren Ski fahren.
Dass auch bei Maria Höfl-Riesch an ihrem 28. Geburtstag nicht die ganz große Feierlaune aufkommen wollte, hatte mit ihrer Ausrüstung allerdings wenig zu tun. Die Doppel-Olympiasiegerin stürzte früh im ersten Lauf, krachte gegen ein Tor und blieb zum ersten Mal in der WM-Saison ohne Weltcup-Punkte. „Ich wollte mich mit dem linken Arm schützen, denn sonst wäre mir die Stange ins Gesicht geschlagen. Es ist schon schmerzhaft“, berichtete Höfl-Riesch. „Sie hat im Training einen ganz starken Eindruck gemacht, deshalb ist man immer enttäuscht, dass so ein Fehler passiert, weil wir gesehen haben wie schnell sie sein kann“, sagte Maier.
Lena Dürr fuhr auf Rang 19. Teamkollegin Veronique Hronek wurde disqualifiziert, Simona Hösl war wie Höfl-Riesch im ersten Lauf ausgeschieden.
Immerhin ins Ziel schaffte es Lindsey Vonn. Nach Magenproblemen und einem Krankenhausaufenthalt war die Gesamtweltcupsiegerin aber weit entfernt von ihrer optimalen Leistungsfähigkeit und kam auf Rang 21. „Ich fühle mich wie nach einem 100-Meilen-Marathon. Und ich bin in meinem Leben nie mehr als fünf Meilen gerannt“, sagte der US-Star. Zuvor war Vonn lange völlig entkräftet im Zielraum gelegen. Als die Slowenin Maze dort aus Freude ein Rad schlug, war sie aber bereits verschwunden.