Zweikampf um Gesamtweltcup: Fenninger rückt an Maze heran

Garmisch-Partenkirchen (dpa) - Sieben Läufe vor dem Abschluss der WM-Saison zeichnet sich bei den Skirennfahrerinnen ein heißer Kampf um den Gesamtweltcup ab.

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Titelverteidigerin Anna Fenninger aus Österreich verkürzte dank Platz zwei bei der Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen ihren Abstand auf die führende Tina Maze auf 24 Punkte.

Die Slowenin beendete die Kandahar-Schussfahrt als Dritte mit 0,91 Sekunden Rückstand auf die überlegene Tagessiegerin Tina Weirather aus Liechtenstein. „Es ist sicher das Größte, was ein Skirennfahrer gewinnen kann. Deshalb fühlt man sich unter Druck gesetzt“, sagte Fenninger. Im Vorjahr hatte sie noch Maria Höfl-Riesch den Sieg in der Gesamtwertung weggeschnappt.

Ob Fenninger ihre Aufholjagd wiederholen kann, entscheidet sich in den kommenden zwei Wochen. Nach dem Super-G von Garmisch am Sonntag warten für die Alpin-Damen noch zwei Wettkämpfe nächste Woche im schwedischen Åre und vier Rennen zum Saisonfinale in Méribel. Kleiner Vorteil Maze: Sie ist im Gegensatz zu Fenninger auch im Slalom eine Weltklassefahrerin. „Die Chancen sind offen, es wird spannend bis zum Ende“, prognostizierte die zweifache Sotschi-Olympiasiegerin Maze.

Im Saisonfinale will sie sich nicht noch überholen lassen. „Maria hat's am Ende verloren. Das will ich nicht“, bekräftigte Maze. Höfl-Riesch war vergangenes Jahr in der letzten Abfahrt gestürzt, hatte sich dabei verletzt und musste tatenlos zusehen, wie Fenninger die Führung übernahm. Danach beendete die dreimalige Olympiasiegerin Höfl-Riesch ihre Karriere.

Verschoben wurde in Garmisch nun auch eine mögliche Entscheidung im Abfahrts-Weltcup. US-Star Lindsey Vonn kam auf Rang sieben und konnte sich damit nicht vorzeitig die kleine Kristallkugel sichern.

Aus deutscher Sicht gab es am ersten Entscheidungstag beim Heim-Weltcup wie erwartet nichts zu feiern. Nach den Verletzungen von Podiumskandidatin Viktoria Rebensburg und WM-Teilnehmerin Veronique Hronek schickte der Verband einzig die noch unerfahrene Michaela Wenig vom SC Lenggries an den Start. Ihr bestes Weltcup-Resultat hatte Wenig vergangenen Montag im bulgarischen Bansko mit Rang 26 im Super-G erreicht. In der Garmisch-Abfahrt konnte die 22-Jährige leicht angeschlagen nicht daran anknüpfen und wurde 34.

Beim Einfahren am Freitag hatte sie sich das Innenband im rechten Knie leicht gedehnt und fuhr auch deshalb nicht so locker, „wie ich mir das vorgestellt habe“. Zu passiv sei sie unterwegs gewesen, konstatierte Wenig, für die die plötzliche interne Aufmerksamkeit neu war. „Es sind jetzt alle Trainer, die sonst auch da sind, nur für eine Person zuständig“, kommentierte sie fast wehmütig. „Schade, dass die anderen alle verletzt sind. Als Team kann man sich gegenseitig pushen. Wenn man alleine ist, ist es schon ein bisschen einsam.“